Student entwickelt Posterserie mit Stadtteilmotiven. Limitierte Siebdrucke gefragt
Pempelfort ist ausverkauft!
Der Student Jonas Larbalette (26) hat eine Posterserie mit zwölf Stadtteilmotiven entwickelt. Die Nachfrage nach den limitierten „Dorfdruck“-en ist groß. Fast die Hälfte ist verkauft. Das Motiv „Pempelfort“ ist schon ausverkauft!
„Das ist schon die Hälfte von insgesamt 600“, freut sich Larbalette, der an der Hochschule Düsseldorf Kommunikations-, Multimedia- und Marktmanagement studiert. Das Besondere: Vom Verkauf aus jedem Plakat gehen 5 Euro an die Düsseldorfer Initiative vision:teilen. Diese versorgt mit dem Gutenachtbus Obdachlose im Winter. „Wir können bald die erste Spende in Höhe von 1.500 Euro übergeben,“ freut sich Larbalette. Insgesamt - durch den Verkauf aller Stadtteilposter - kann ein Spendenbetrag von bis zu 3.000 Euro generiert werden.Die Idee dazu kam dem Masterstudenten bei der Suche nach einem kreativen Geburtstagsgeschenk für seine Freundin: Auf einem Plakat bildete er den Stadtteil Pempelfort kartografisch ab und fügte geografische Infos, wie Größe und Bevölkerungsdichte und Kartendaten ein. „Für die Dorfdruck-Serie war mir ein hochwertiges Ergebnis wichtig“, erzählt Larbalette. Jede Menge Arbeit vieler Nächte steckte er in jedes der 12 Plakate, die in Siebdruckverfahren durch ein lokales Unternehmen hergestellt wurden. „Der dreifarbige Siebdruck ist nicht zu vergleichen mit Digitaldruck“, schwärmt Larbalette.
Bei der Entwicklung des Motivs – basierend auf Daten aus dem Stadtarchiv und Google Maps - musste er sich entscheiden: Sollten die Stadtteile geografisch korrekt mit allen Kanten wieder gegeben werden? Er entschied sich für die künstlerische Freiheit und für fließende Konturen. Schöner "Nebeneffekt": „Ich hab‘ viel gelernt über den Aufbau der Stadt und wie die Bewohner sich selbst wahrnehmen,“ erzählt der Student. Viele kleine Geschichten entdeckte der junge Mann dabei. Gehört der Carlsplatz als nördlicher "Zipfel" eigentlich zu Carlstadt oder zur Altstadt? Öffentliche Quellen sagen: ja, aber moderne, wie Google Maps sagen: nein! „Aber ich dachte mir: Das gibt Gegenwind, wenn die Altstadt den Carlsplatz nicht dabei hat“, schmunzelt er. Oder der Hofgarten: Gehört dieser zu Pempelfort oder Stadtmitte? „Das Stadtarchiv sagt: Stadtmitte. Geopolitisch ist der Hofgarten aufgeteilt.“ Jonas Larbalette möchte keine Diskussion führen im Sinne von hier hört’s auf, da fängt’s an. „Es gibt eine offizielle Datengrundlage und das Gefühl, wo man sich zugehörig fühlt,“ sagt er.
Er nehme viel mit durch die Kontakte mit den Menschen. „Es hat mich gefreut, wie sehr die Einzelhändler hinter der Aktion stehen.“ Denn: Die Poster sind nur bei ausgewählten Einzelhändlern in den Stadtteilen erhältlich. Das Projekt könnte Kultcharakter erlangen. „Ich erhalte viele Mails von Interessierten aus Stadtteilen, die noch nicht dabei sind.“ Was ihn überraschte: In kleineren Stadtteilen identifizieren sich Menschen viel stärker mit diesen. Wenn es weiterhin gut läuft, wird die Aktion fortgesetzt. Aber diese auf andere Städte zu übertragen – obwohl bereits Anfragen kamen – möchte Larbalette nicht. „Ich möchte daraus kein Geschäftsmodell machen, sondern hier etwas für meine Stadt tun.“ Dass Menschen die „schöne Aktion“ loben, sei ein tolles Gefühl.
Info:
Pro Stadtteil sind je 50 der aufwändig in dreifarbigem Siebdruck auf 170 Gramm Bilderdruckpapier hergestellten Poster erhältlich. Sie haben die Maße 50 mal 70 Zentimeter. Folgende Stadtteile sind bislang vertreten: Altstadt, Carlstadt, Stadtmitte, Pempelfort, Derendorf, Golzheim, Flingern-Nord, Düsseltal, Friedrichstadt, Unterbilk, Bilk sowie Oberkassel. Weitere Infos auf: www.bit.ly/dorfdruck2018
Autor:Marjana Križnik aus Düsseldorf |
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