Nächster Halt – Fleischerhaken! Zirkus des Horrors!
Hallo, ihr Lieben!
Gestern abend haben wir unter anderem Menschen gesehen, die sich an Fleischerhaken durch ein Zirkuszelt schwingen lassen, einen Clown, der, sitzend auf einem Klo durch die Manege gefahren wird und Motorradfahrer, die selbige in der Luft durchkreuzen. Gibt es nicht? Gibt es wohl... und zwar im "Zirkus des Horrors". Dieser gastiert noch bis zum 14.06.2015 in Düsseldorf.
Zugegeben: Der "Zirkus des Horrors" ist anders als "normale" Zirkusvorstellungen, aber wahrscheinlich auch gerade deswegen so faszinierend. Hier gibt es (außer zwei Kakerlaken) keine Tiere, die in die circa zweieinhalbstündige Show miteingebunden werden. Stattdessen ähnelt das Programm einer Mischung aus Freak-Show, Artistik und dem Spiel mit den Urängsten der Menschen. Der besondere Mix aus Horror-, Psycho- und Kunstelementen ist es wohl, der auch gestern wieder dafür sorgte, dass das Zelt, das 1.400 Plätze fasst, schon bei der ersten Vorstellung in Düsseldorf an einem Montagabend nahezu ausverkauft war.
Extrem, Spannend, Freaky!
Doch was erwartet den Besucher? Eine ansprechende Basisstory bildet die Grundlinie des Programms. Camilla, die Hauptdarstellerin in einem Zirkus, der in die Macht des düsteren Nosferatu gefallen ist, versucht hier, den Dämonen, Zombies und anderen Untoten zu entfliehen. Besagte Untote sind es auch, die sich während der Show in das "Rad des Todes" wagen, sich (in Gestalt der Gruppe "Pain Solution") Nägel und Fleischerhaken in die Haut stecken und Feuer spucken, so dass das gesamte Zelt von einer Mischung aus Action, Spannung und einem angenehmen Ekelfakor erfüllt wird. Beim "Zirkus des Horrors" bekommen wir eindrucksvoll unseren Hang zur menschlichen Perversion vorgeführt. Irgendwie wollen wir nicht immer genau hinschauen, wegsehen ist aber auch unmöglich.
Eines der besonderen Highlights: der Clown. Auch wenn das Verhältnis zu Clowns seit Stephen Kings "ES" für viele Menschen gespalten ist, schafft es "Maleficus" düster und spooky drein zu schauen und dennoch für durchgehende Lacher inkl. Tränen zu sorgen. Egal, ob er die Zuschauer mit einer Kakerlake auf der Schulter "beglückt", einen Tampon in die Menge wirft oder einem Zuschauer die Unterhose bis zum Kinn hochzieht: dieser Clown scheint, zumindest am gestrigen Abend, seine Narrenfreiheit komplett ausgekostet und genossen zu haben. Da der Düsseldorfer an sich ohnehin einiges abhaben kann, sind wir uns sicher, dass ihm besagte "Narrenfreiheit" auch in den kommenden Vorstellungen erhalten bleiben wird. Nach der gestrigen Show wissen wir jedoch auch, weshalb gerade er die Zuschauer spaltet. Er ist extrem, aber, wie wir finden, verdammt gut und passend zu einem Zirkus, der anders sein will.
Auch im Publikumsbereich haben die Zuschauer nicht wirklich Ruhe vor den Untoten. Vor allem in der Pause geistern diese durch die Reihen und sind zudem selbstverständlich auch bereit, sich selbst und ihre beeindruckenden Kostümierungen fotografieren zu lassen. Das Flair stimmt. Und so zeigen wir uns auch nicht verwundert, als neben Gruselmädchen, Zombies und Co. plötzlich der Serienkiller Michal Meyers neben uns steht. Auch wenn er sich nicht in die Riege der klassischen Zombies einreihen kann, ist er im Rahmen der "Halloween"-Reihe definitiv oft genug wieder "auferstanden", so dass er sich seinen Platz in der Welt der lebenden Toten sicherlich verdient hat.
Und so vergeht die Zeit bis zum Ende der Vorstellung, die uns teilweise an den Zirkus "Flic Flac" erinnert, an manchen Stellen jedoch noch ein wenig extremer erscheint, wie im Flug.
FAZIT:
Der "Zirkus des Horrors" ist definitiv ein Erlebnis für alle, die eine Vorstellung erleben möchten, die, im wahrsten Sinne des Wortes, an die Schmerzgrenzen geht. Wer sich für extreme Artistik und düsteren Humor begeistern kann und zudem kein Problem mit dem Fließen von echtem Blut hat, sollte sich dieses Freak-Spektakel auf keinen Fall entgehen lassen! Euch erwartet ein spannender Abend mit Auftritten, die ihr in dieser Art und Weise sicherlich noch nie gesehen habt, oder wie Marilyn Manson sagen würde: "Rebel rebel party party..."
Liebst,Conny
Autor:Cornelia Wilhelm aus Düsseldorf |
2 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.