Nachtgedanken
Manchmal fühl ich mich verdammt allein. Nicht nur allein. Nein, auch einsam. Da ändert auch die Tatsache nichts daran, dass ich mit Mann und Hund lebe.
Es sind Stunden wie diese, in denen ich meine Gedanken nicht teilen kann. Ich weiß nicht, ob es hilft, sie zu formulieren, aufzuschreiben. Ich tue es einfach. Mitten in der Nacht. Morgens um halb Drei.
Im Radio, dass ich über unseren Fernseher im Wohnzimmer höre, läuft auf einem meiner Lieblingssender NDR 1 Welle Nord eine Mischung aus Oldies, Schlagerschnulzen und Pop. Melodien, die Teil meines Lebens sind. Mich erinnern. Mir ein Ticket lösen für die nächste Zeitreise.
Hin zur ersten Schwärmerei. Weltuntergangsstimmung, Herzschmerz und Liebeskummer.
Schmetterlingsgeflatter und Liebestrunkenheit. Große Liebe.
Das erste Mal auf der Sommerwiese, das Lust auf mehr machte. Zeit der Zärtlichkeit. Eifersucht. Trennung. Schmerz. Enttäuschung, die Wunden schägt.
Wilde Zeiten zwischen Hardrock und Disco. Sex. Hemmungslos. Frei.
One Night in Paradise - ohne die Seele zu berühren ...
Neues Glück zu Zweit. Es wird nicht das letzte bleiben.
Sehnsucht stirbt durch Narben nicht, auch wenn Träume wie Seifenblasen zerplatzen.
Musik meiner vergangenen Jahre. Keines davon möchte ich missen. Rückgängig machen. Wie hart sie auch waren. Sie sind ein Teil von mir. Ein großer Teil. Sie haben mich geprägt. Mir die Angst genommen.
Die Angst, meine Gedanken nicht teilen zu können.
Ich kann ...
Foto und Text vom 5. November 2012 @ Doris Sponheimer
Autor:Doris Sponheimer aus Düsseldorf |
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