Mehr als 2000 geförderte Projekte
1986 feierte das Land Nordrhein-Westfalen seinen 40. Geburtstag. Dies nahm der damalige Ministerpräsident Johannes Rau zum Anlass, die NRW-Stiftung zu gründen.
Die Kaiserpfalz Kaiserswerth blickt auf eine lange Geschichte zurück. Um das Jahr 700 ursprünglich als Kloster gegründet, wurde die heutige Burgruine im 11. Jahrhundert zur Kaiserpfalz. Historische Ereignisse wie die Entführung des noch minderjährigen Heinrich IV. fanden dort statt.
Die NRW-Stiftung unterstütze den Verein Alte Pfalz bei der Einrichtung eines Besucher-Leitsystems. Auf insgesamt 18 Tafeln wird die Geschichte der Kaiserpfalz dokumentiert. Denn darin besteht die Aufgabe der Stiftung: Vereine, die sich um erhaltenswerte Naturräume, Heimat- und Kulturschätze kümmern, sollen bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit unterstützt werden.
Pate stand dabei der National Trust aus Großbritannien. Dessen Arbeit hatte Johannes Rau durch seine Frau Christina kennengelernt. Christina Rau hatte unter anderem am King’s College in London studiert.
Ideal zur Förderung ist beispielsweise ein Verein, der sich um den Erhalt einer Mühle kümmert, denn da sind Natur- und Kulturplege gleichermaßen enthalten. „Da steckt viel Industrie- und Sozialgeschichte hinter“, erläutert Martina Grote, Geschäftsführerin der NRW-Stiftung. Die mögliche Förderung eines solchen Projekts muss gewisse Bedingungen erfüllen. „Es sollte ein Verein sein. Wir unterstützen keine Privatpersonen“, erklärt Martina Grote.
Projekt und Verein werden unter verschiedenen Fragestellungen begutachtet. Was sagt das Denkmalamt? Um welchen Verein handelt es sich? Ist der Verein mitgliederstark genug, um auch noch in rund zehn Jahren zu existieren? Hält ein Verein dieser Prüfung stand, kann er auf Förderung durch die NRW-Stiftung hoffen.
Und es sind viele Projekte, die da anfallen. Neben der Kaiserpfalz Kaiserswerth sind das allein in Düsseldorf das Heine-Haus, der Malkasten, das Hetjens-Museum, die Kaiserswerther Diakonie, das Waagegebäude, der Jan-Wellem-Brunnen, der Industriepfad Gerresheim, Schloss Benrath sowie die Urdenbacher Kämpe und Haus Bürgel. Seit Gründung der NRW-Stiftung sind landesweit rund 2300 Projekte gefördert worden.
Weitere Aktionen sind die mit West-Lotto durchgeführte NRW-Radtour, die am letzten Wochenende in Ostwestfalen stattfand, sowie der Versuch, die im Land lebenden Migranten stärker einzubinden. In Nordrhein-Westfalwen sind dies immerhin rund 20 Prozent der Gesamtbevölkerung. „Dem muss sich auch die NRW-Stiftung stellen, betont Martina Grote. Ein erster Schritt ist die im Klartext-Verlag erschienene Publikation „Heimat NRW – Gestern Heute Morgen“.
Die NRW-Stiftung ist eine der ältesten Landesstiftungen in Nordrhein-Westfalen. Vorsitzender des Stiftungsrates ist der jeweils amtierende Ministerpräsident, derzeit also Ministerpräsidentin Hannelore Kraft.
Finanziert wird die Stiftung aus Einnahmen der Westdeutschen Lotterie – ursprünglich aus den damals frisch eingeführten Rubbel- und Aufreislosen –, durch den Förderverein der NRW-Stiftung und durch Zustiftungen, Erbschaften und ähnlichem.
Autor:Sascha Ruczinski aus Schwelm |
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