„Mann, stumm ergeben dienend“ - ein geschriftetes Stilleben zum Weltfrauentag

Manchmal, wenn ich nach dem Ausfegen der Küche den Dreck in die Mülltonne schütte und das Kehrblech auf Schmutzrückstände inspiziere, um es eventuell mit einem Spritzer Essigreiniger blitzeblank zu wienern, denke ich, dass es schlechter hätte kommen können. Nicht sehr viel, aber immerhin ein wenig. Dieses Mehr an Lebensqualität bemesse ich an der Zeitspanne, die mir bleibt, mich mit erfreulichen Dingen zu beschäftigen. So bleibt an manchen Abenden durchaus Zeit, eine Schnitte Brot, manchmal sogar mit Fleischwurst belegt, zu verspeisen. Natürlich im den Erfordernissen meiner Pflichten angepasstem Tempo. Pflichten warten nicht lange, und noch weniger gerne. Dennoch bin ich zufrieden. Einem Boxer oder Marinekampftaucher würde es nicht im Traum einfallen, während der Arbeit ein Stück Brot zu essen. Deshalb bin ich dankbar für diesen, wenn auch knapp bemessenen, Freiraum, der es mir erlaubt, ein paar mal auf einer trockenen Roggenbrotkante zu kauen, bevor ich nach einem erledigten Arbeitsvorgang bei meiner Gattin vorstellig werde und mit vollen Backen Vollzug melde.
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Textende. Mehr ist nicht zu sagen.
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Roger Sponheimer, 57, verehelicht

Autor:

Roger Sponheimer aus Düsseldorf

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