Liebeserklärung an den Markt Carlsplatz
Wie oft hört man in Düsseldorfs Straßen: da kauft nur die Hautevolee, viel zu teuer, nur was für Trüffelk….,
Ja, es gibt auch Trüffel dort und Mangos, das Stück für 6 und Tomanten das Kilo für 12 Euro.
Aber der Carlsplatz ist viel mehr als das: er ist ein Fest der Sinne! Der Kosmos der Genüsse kennt keine Grenzen in Formen und Farben und Gerüchen. Das Angebot reicht von der bunten Welt der Gewürze, über richtig Gesundes (ein Biostand in gerade eingezogen), der Vielfalt der Früchte und Gemüse, die es gibt auf dieser Welt. Das alles in dem überschaubaren Carre.
Mein Marktspaziergang ist mein täglicher kleiner Urlaub vom Alltagsstress. Die meisten Händler sind gut gelaunte und freundliche Menschen, die stets die Zeit für einen netten Plausch haben, manchmal auch ein bisschen vom internen Carlplatztratsch weitergeben. Überall, ob bei den Fischhändlern, den Gemüse- oder Fleischhändlern ist die Qualität 1 a! Und oft gar nicht teuer, wenn man mal ganz ehrlich das so genannte ‚Preisleistungsverhältnis’ zu Grunde legt.
Ein besonders Fest ist für mich freitags und samstags bei den Bauern aus Düsseldorf einzukaufen. Ich freue mich über jedes selbst gemachte Pappschild, auf dem steht: ‚eigene Ernte’. Jedes Mal, wenn ich dort meine Wochenendeinkäufe getätigt habe, bin ich schwer bepackt mit Gemüse und Salat für die ganze Woche und habe selten mehr als 10 Euro für diese Mengen bezahlt.
Eine Freundin wohnte letztlich ein paar Tage bei mir und war ganz überrascht, dass der wunderbare Obstsalat des Saftladens günstiger war als sonst wo in der Stadt. Und auf dem Carlsplatz bekommt man zu den Einkäufen noch ein strahlendes Lächeln.
Die Trüffel oder Flugmangos für 6 Euro, na, die bewahre ich mir für die ganz besonderen Gelegenheiten auf. Ich glaube gar nicht, dass die, die es sich täglich leisten können, noch so viel Freude an ihren Einkäufen haben, wie meinereinerseits. Denn die Kunst des Genusses liegt schließlich auch immer im Verzicht!
Jeder Gang, ob links oder rechts, ist eine kleine Entdeckungsreise in einen ganz besonderen Mikrokosmos.
Wer dann am Ende seines Spaziergangs noch beim Pfannenkönig auf einen Schwatz hängen bleibt, der fühlt sich fast wie auf einer kleinen Piazza in Italien. Warum? Bei einigermaßen akzeptablem Wetter stellt der Pfannenkönig ein paar Klappstühle raus. Die sind selten unbesetzt. Mal mehr, mal minder betagte Herren sitzen dort, stützen sich auf ihren Stock, beobachten das Treiben, das Kommen und Gehen auf dem Carlsplatz und manchmal kommentieren sie es. Wenn man genau hinhört, oft mit kabarettfähigen Bemerkungen.
Für mich ist der Carlsplatz immer wieder aufs Neue und das seit Jahren eine ‚Gute Laune Packung’.
Autor:Stef Koch aus Düsseldorf |
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