Lehrlingslossprechung des Mönchengladbacher Handwerks
Bis zum letzten Platz war am 23. März das Forum der Stadtsparkasse besetzt, das zum fünften Mal in Folge den festlichen Rahmen für die jährliche Lossprechungsfeier der 18 Mönchengladbacher Innungen bildete. Kammer-Vizepräsident Siegfried Schrempf sprach 300 junge Lehrlinge los und entließ sie in eine vielversprechende Zukunft.
Gemeinsamer Appell aller Gastredner war, dass die Junggesellen und Junggesellinnen nun nicht des Lernens müde werden, sondern die Möglichkeiten zur Weiterbildung nutzen, um die Qualität und die Wettbewerbsfähigkeit des Handwerks zu sichern. Gleichzeitig warben alle auch für die Mitarbeit im handwerklichen Ehrenamt. Kreisgesellenwart Alexander Bröxkes wies dezent darauf hin, dass in mehreren Gesellenprüfungsausschüssen Neuwahlen für die Gesellenbeisitzer anstünden.
Siegfried Schrempf ermunterte die Absolventen, sich an der Imagekampagne des Handwerks zu beteiligen, nach Aufklebern zu fragen und für eine Ausbildung im Handwerk zu werben. „Wir wollen den Menschen bewusst machen, was unsere Betriebe Tag für Tag leisten, Unsere Botschaft lautet: Wir – das Handwerk – sind ein bedeutender Faktor in Wirtschaft und Gesellschaft“, erklärte Schrempf unter viel Applaus.
Kreishandwerksmeister Frank Mund mahnte: „Beschreiten wir weiter den Weg der Überakademisierung, werden wir weiter mit einer totalen Überalterung und einem weiter eskalierendem Mangel an Fachkräften umgehen müssen.“
Oberbürgermeister Norbert Bude wies auf die guten Perspektiven für das Handwerk hin, 40 Prozent der Betriebe erwarteten steigende Umsätze in 2014. Der Neubau der Kreishandwerkerschaft sei ein starkes Zeichen für Mönchengladbach. „Ich freue mich auf die Eröffnung. Das gibt auch der Ausbildung einen neuen Schub“, so Bude.
Hartmut Wnuck, Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse Mönchengladbach, bezeichnete das Handwerk als ein „Schwergewicht der deutschen Wirtschaft.“ Das Handwerk sei wie eine Sparkasse, eben eng mit der Heimat verbunden. „Menschen mit ihren Qualifikationen werden gebraucht“, betonte Wnuck.
Über eigene Erfolge und Niederlagen berichtete Gastrednerin Ina Menzer, 17-fache Boxweltmeisterin, in ihrem sehr persönlichen Vortrag. „Es warten viele Herausforderungen auf euch. Ihr müsst nur mit der richtigen Einstellung an die Sache herangehen: nämlich Probleme als Herausforderungen sehen und Niederlagen, als Chance euch zu verbessern“, riet sie den jungen Leuten.
Noch herzlicher als für Ina Menzer fiel der Applaus nur für Tischlergesellin Tamara Zons aus, die den Betrieben, den Ausbildern und Lehrern dankte, dass trotz manch strapazierter Nerven alle „individuell gefordert und gefördert“ wurden.
Reinhard Esser übergab den SK-Sonderpreis für die beste praktische Leistung bei den Gesellenprüfungen, ein hochwertiges Schneideset, an Friseurin Julia Floer (Ausbildung bei Annemarie Klein).
Für das musikalische Intermezzo sorgte wieder das Jugendblasorchester der Musikschule Mönchengladbach unter der Leitung von John Kikken.
Die Jahresbesten: Julia Floer (Betrieb Annemarie Klein), Arne Kamps (ATB Schnorch GmbH), Michael Sautner (A. Sautner GmbH), Volker Welfens (Auto-Centrum Walter Coenen GmbH & Co), Jesse Zimmermanns (Betrieb Jürgen Zimmermanns).
Den Leistungswettbewerb der Handwerkskammer gewannen: 1. Kammersieger Stephan Meuser (Schiefer & Ercklentz GmbH & Co KG) und Marc Frehn (Isoliertechnik Schalm GmbH), 2. Christian Weiss (Elektro Leven GmbH), 3. Patrick Bude (H. & J. Jessen Baugesellschaft mbH & Co KG) und Tobias von der Bank (Betrieb Udo Nösen).
Autor:Norbert Opfermann aus Düsseldorf |
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