Kopierte Meisterwerke: Wegely-Ausstellung im Hetjens-Museum

Freude über die weltgrößte Wegely-Sammlung: Jennifer Conrady, Volontärin im Hetjens-Museum, Restauratorin Silke Rehbein und Daniela Antonin, stellvertretende Leiterin des Hetjens-Museum.
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  • Freude über die weltgrößte Wegely-Sammlung: Jennifer Conrady, Volontärin im Hetjens-Museum, Restauratorin Silke Rehbein und Daniela Antonin, stellvertretende Leiterin des Hetjens-Museum.
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Die Anordnung kam von ganz oben. Der preußische König Friedrich der Große träumte von einer eigenen Porzellanmanufaktur. Das „weiße Gold“ versprach Ansehen – und Erträge. Mit neidischem Blick auf das „Meißener Porzellan“ erteilte der König dem Woll-Spezialisten Wilhelm Caspar Wegely in Berlin 1751 das Privileg zur Porzellanherstellung.

Wegely habe eiskalt auf Wunsch des Königs das Meißener Porzellan kopiert, erzählt Daniela Antonin, stellvertretende Leiterin des Hetjens-Museums. Der König ließ dazu die Originale gleich kistenweise aus Sachsen importieren – und den Rohstoff, Erde aus dem Erzgebirge, gleich mit.

Mehr als 250 Jahre später ist nun im Hetjens-Museum die weltweit größte Wegely-Sammlung zu sehen. Möglich ist dies durch eine Schenkung des Düsseldorfer Ehepaars Hertha und Claus Heim.

Unter dem Titel „In Meißener Manier – Berliner Porzellan der Manufaktur Wegely“ sind bis zum 8. September mehr als 100 handgefertigte Stücke ausgestellt, darunter kleine Figuren, Körbe und Teller.

Vergleich mit dem sächsischen Vorbild

Manchmal steht sogar das Meißener Original daneben. Beim direkten Vergleich werden Unterschiede sichtbar: Wegelys Figuren haben etwas gröbere Gesichtszüge. Antonin führt dies auf eine andere Anmischung der Modelliermasse zurück.

Bereits sechs Jahre nach Beginn stellte Wegely übrigens die Produktion wieder ein. Schuld dürfte erneut Friedrich der Große gewesen sein: Er besetzte Sachsen, Meißener Porzellan kam massenhaft auf den Markt – und verdarb so die Preise.

Mehr Infos zur Ausstellung gibt es beim Hetjens-Museum/Deutsches Keramikmuseum, Telefon: 0211-89-94210.

Autor:

Janina Krause (Rauers) aus Hilden

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