Kopfüber

der Jojo-Bär - das Geschenk für meinen Herzallerliebsten zum 8. Kennenlerntag
  • der Jojo-Bär - das Geschenk für meinen Herzallerliebsten zum 8. Kennenlerntag
  • hochgeladen von Doris Sponheimer

Im Frühling vor acht Jahren trat mir das Leben gehörig in mein Hinterteil, bei der Angriffsfläche ja auch kein Wunder. Scherz beiseite. Lustig fand ich meine Lage damals nicht. Ehe gescheitert. Gesundheitlich stark angeschlagen. Mein beruflicher Neustart durch diese Umstände missglückt. Kurz vor meinem neunundvierzigsten Geburtstag war ich gezwungen zu springen. Ich fühlte mich wie auf dem Zehnmeterturm, auf den ich im Alter von dreizehn Jahren geklettert war, um mich mutig in das darunter liegende Schwimmbecken zu stürzen. Mit einem eleganten Köpper. Und dann ....

stand ich dort oben. Mit zitternden Beinen. Traute mich kaum von der Aufstiegsleiter weg. Hielt mich krampfhaft am Geländer fest. Bloß nicht nach unten schauen. Gedankenchaos im Kopf. Drängelnde Springwillige hinter mir. Umkehren? Die Leiter wieder hinunter. An den spöttischen Gesichtern der anderen vorbei. Oder nach vorne wagen? Bis zum Rand der Sprungfläche. Augen schließen. Einfach fallen lassen.

Ein Zurück gab es nicht für mich. Klare Entscheidung. Und mit geschlossenen Augen springen? Nicht mein Ding. Nicht damals auf dem Turm oder vor acht Jahren. Augen auf. Kopfüber in die Tiefe, auch wenn die Landung mit Bauchplatscher erfolgte und blaue Flecke zurück blieben. Mutig. Nicht mutlos. Springen!

Ich habe es getan. Damals als Kind in die chlorhaltige, nasse Kachelwelt des Schwimmbeckens. Mit knallroten Oberschenkeln und Bauchbrennen tauchte ich wieder auf, schwamm zu der Ausstiegsleiter und stieg sie mit stolzgeschwellter Brust hinauf. Ich war ein Sieger. Über meine Angst.

Kopfüber ...

Vielleicht hat mich dieser Sprung geprägt. Wagemut vor dem Fall. Ein Lebensmotto?

Jedenfalls hat mir dieses „Kopfüber“ auch am 12. November 2005 geholfen. Mir Mut gemacht. Mich auf eine Zeitungsannonce in der Westdeutschen Zeitung zu melden. Die dort angegebene Mobilfunknummer anzurufen und mich am gleichen Abend zu einem Blind Date zu verabreden.

Der Rest ist unsere gemeinsame Geschichte. Zwischen TapIr und Raupe, oder auch Schnucki und Muppo.

Du hast mein Leben auf den Kopf gestellt. Damals. Heute. Und hoffentlich noch viele gemeinsame Jahre....

Autor:

Doris Sponheimer aus Düsseldorf

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