Komödie Steinstraße: "Zusammen ist man weniger allein"

Er stottert. Vor allen Dingen, wenn er aufgeregt ist. Nur wenn er auf dem Sofa liegt und vorliest, fließen seine Worte mit tiefem Gefühl. Philibert ist adlig und belesen, er ist feinfühlig und etwas eigenbrötlerisch. Und er ist einer der Protagonisten des Stücks „Zusammen ist man weniger allein“, das in der Komödie Steinstraße läuft.

Darsteller ist Alexander Wussow, der seine Rolle – bis hin zum kleinsten Stotterer – verinnerlicht zu haben scheint. Wie auch Miriam Horwitz. Als Camille sorgt sie für Frische auf der Bühne. Überzeugend unkonventionell bringt sie die Herren der Schöpfung, in deren Wohngemeinschaft sie durch Zufall geraten ist, ganz schön ins Trudeln und ans Nachdenken.
Allen voran Franck, der sich anfangs schnoddrig gegen seine neue Mitbewohnerin richtet. Dabei zeigt Darsteller Max Claus zur Freude der Zuschauer nicht nur seine Muskeln, sondern später auch, dass ihm die sanften Töne liegen. Besonders in der zweiten Hälfte des Stückes, in dem sich knisternde Spannung aufbaut, überzeugt er. Wie auch Hannelore Droege, die seine Großmutter, die ebenfalls in die WG gezogen ist, mimt. Ihre Rolle als alternde Dame, so zerbrechlich wie blitzgescheit, ist markiert von feinem Witz, den sie herzlich hinüberbringt. Wie Regisseur Thomas Weber-Schallauer im Vorfeld sagte, ist „Zusammen ist man weniger allein“ keine Schenkelklopfkomödie. Vielmehr sind es kleine Situationen, die komisch sind, für Lachen oder Schmunzeln sorgen. Es setzt auf die Konflikte der unterschiedlichen Charaktere, die zusammentreffen. Auch nennt Weber-Schallauer „Zusammen ist man weniger allein“ ein „modernes Großstadtmärchen“. Und ja: Es ist ein Märchen. Es unterhält. Es zeigt die Facetten der Menschen. Und es hat ein Happy End. Wie schön!
Karten unter Tel. 32 51 51 und Tel.: 13 37 07. Mehr Infos im Netz unter www.komoedie-steinstrasse.de.