Kolumne: Landeszentrale für politische Bildung

Die "Landeszentrale für politische Bildung" ist eine staatliche Einrichtung des westdeutschen Bindestrich-Bundeslandes Nordrhein-Westfalen. Es gibt sie seit 1947. Dienstsitz ist Düsseldorf.

Sie soll "die Demokratiekompetenz fördern, die Integration von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte unterstützen, die Teilhabe an politischen Prozessen steigern, das Interesse an europäischen und internationalen Problemen wecken, das politische und bürgerschaftliche Engagement stärken sowie den kompetenten und kritischen Umgang mit den Medien fördern". Die Informationsvermittlung soll unabhängig und überparteilich erfolgen.

Nordrhein-Wesfalen ist nicht nur eines der größten deutschen (und österreichischen) Bundesländer (incl. der Schweizer Kantone); auch Eigenschaftswörter wie "schönsten", "besten", "attraktivsten", "besuchenswertesten" oder "lohnenswertesten" beschreiben es sehr gut.

"Wir müssen daher viel mehr Werbung für unser Bundesland machen," ist sich der nordrhein-westfälische Informationsminister Anton Adolf Freiherr von Brüll sicher.

Dafür soll nicht nur die Tourismuszentrale NRW mit Sitz in Münster ausgebaut, sondern auch der Aufgabenspektrum der Landeszentrale erweitert werden.

"Sie wird im Rahmen einer Public-Private-Partnership teilprivatisiert; alle öffentlichen Player werden als Mitgesellschafter ins Boot geholt," berichtet der niederrheinische Landadelige. "Als Geldgeber bestimmen sie auch mit, wie, in welcher Form und worüber die Landeszentrale berichtet."

Sicher ist auf jeden Fall, daß es die digitale, analoge und elektronische Berichterstattung geben soll. "Bücher, Fernsehen und Kino sind ja noch nicht ausgestorben. Sie haben Podcasts mit (also Mediendateien) eine starke Ergänzung bekommen," so der Freiherr von Brüll.

Die Themenbandbreite kristallisiert sich inzwischen auch schon heraus.

"Die Landeszentrale wird stärker über die Industriekultur veröffentlichen. Die Standorte der Industriemuseen der beiden Landschaftsverbände werden genauso intensiver erforscht wie die Häfen am Rhein, der Landschaftspark Nord, der Duisburge Innenhafen oder das Museumsschiff Oscar Huber."

Die Museumslandschaft sei durchaus sehenswert, so der Freiherr von Brüll. "Im Rahmen der Museumswissenschaft müssen die nordrhein-westfälischen Museen genauer vorgestellt werden, museumswissenschaftlich, nicht nur anhand von Ausstellungskatalogen."

Ganz egal, ob Altenberger, Kölner oder Oberbergischer Dom - das westdeutsche Bindestrich-Bundesland kann eine reichhaltige Kirchen(gebäude)-Landschaft vorstellen. "Stellen Sie sich `mal vor, es ist Wallfahrtszeit und niemand weiß davon," begründet der Minister seinen Ansatz.

Und daß es in NRW nicht nur Fohlen und Knappen gibt, ist im Fußball-Deutschland ja inzwischen auch bekannt.

Plumpen Wahlkampf vermutet dagegen die Opposition in und außerhalb des Landtages. "Seit es die Schlangen-Würgegriff-Pandemie gibt, ist die Zahl der Arbeitslosen durch die Decke geschossen," wettern die Regierungsgegner. "Wer keine Arbeit hat, soll auf Staatskosten zur Feder greifen, schreiben und sich so eine müde Mark dazuverdienen. Es fehlt nur noch, daß die Spiritisten, Okkultisten und Bolschewisten ihre eigene Parteigeschichte von der Landeszentrale beschreiben lassen ... und da auf Landeskosten."

Autor:

Felicia Rüdig aus Duisburg

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