Klappe zu, die Neunte! 22 Filme, drei Sieger und über 1600 Besucher beim diesjährigen Filmfest Düsseldorf
Der rote Teppich ist eingerollt, die Popcorn Maschine ist im Keller verstaut und mittlerweile finden im Hörsaal 3A an der Philosophischen Fakultät der Heinrich –Heine –Universität wieder normale Vorlesungen statt. Das große Kurzfilmkino ist beendet und die Sieger wurden Freitagabend gegen 23:00 Uhr bei dem Finale im Filmmuseum gekürt.
Die beiden Publikumspreise gingen an "Ali sein Garten" von Undine Siepker und an "Wie ein Fremder" von Lena Libertas. Während "Ali sein Garten" einen humorvollen Blick auf eine internationale Kleingartenanlage mitten im Herzen des Ruhrgebiets wirft, handelt es sich bei "Wie ein Fremder" um ein Drama. Der der junge Azad muss sich zwischen einem Leben in Freiheit mit gültigen Papieren und dem Verrat an seiner Familie entscheiden. Den Jurypreis erhielt das Flüchtlingsdrama "Silent River" von Anca Miruna Lazarescu und David Lindner. Ein leiser aber sehr ausdrucksstarker Film, dessen Spannung sich ganz ohne Filmmusik entwickelt. Eine sehr lobende Erwähnung erhielt Konstantin Srugies Film "Phoenix", der durch seine starke und erschütternde Botschaft in weniger als sechs Minuten den Charakter und die Stärke des Kurzfilms wie kein anderer vermittelt.
"Der Showfaktor muss stimmen, und die Filme müssen stimmen"
Das Filmfest Düsseldorf war ein voller Erfolg. „Die hohe Qualität der Filme sowie die Professionalität der Durchführung und Organisation des Filmfestes waren ein entscheidender Faktor hierfür“, so Bernd Desinger, Direktor des Filmmuseums. Desinger, der selbst ein Festival in Los Angeles gegründet hat, war begeistert von dem Team der Studenten und ihrer Arbeit: „Der Showfaktor muss stimmen und die Filme müssen stimmen. Hier haben wir wirklich eine ganz tollen Mix aus beidem.“
Die ersten beiden Tage haben in der Universität stattgefunden und für das Finale am Freitag ging es in das Filmmuseum der Düsseldorfer Altstadt, mit dem das Filmfest Düsseldorf seit dem letzten Jahr kooperiert. Welche Filme in das Finale kommen hat das Publikum in der Universität entschieden. Unterschieden wurde zwischen den Kategorien „Kurzfilm unter 15 Minuten“ und “Kurzfilm über 15 Minuten“.
Besonders am Filmfest ist aber nicht nur, dass es nur von Studenten organisiert wird, sondern auch die Nähe zu den Regisseuren, Produzenten oder Schauspielern der Filme.
Nach jedem Filmblock gab es für das Publikum die Möglichkeit mit den anwesenden Filmemacher in Kontakt zu treten und ihnen Fragen zu stellen. So kam es dazu, dass Matthew Rice ein US-Amerikanischer Filmemacher, der in seinem Dokumentarfilm "The Yodel Within“ dem Jodeln auf den Grund ging, selbst eine kleine Jodel- Performance vorführte.
"Die Spannung, das Lachen, die Freude, alles aus den Filmen hat man auch im Zuschauerraum bemerkt"
Die Zuschauer ließen sich von den Filmen bewegen und gingen mit ihnen mit. „Die Spannung, das Lachen, die Freude aus den Filmen hat sich auf das Publikum übertragen“, so Sandra Warken, die zusammen mit Max Schwuchow an allen drei Tagen charmant und gewitzt durch das Programm moderiert hat. Das Publikum bestand aber nicht nur aus Studenten, die gerade eben aus der letzten Vorlesung gekommen sind. Internationalen Gästen waren ebenso zu Gast wie interessierte aus der Stadt oder Filmliebhaber aus der weiteren Umgebung.
Musikalisch untermalt wurde das Filmfest an den Tagen in der Universität mit live Musik am E-Piano von der Soulsängerin Nadine Beneke. Mit leisen aber frohen und angenehmen Songs hat sie die Pausen und den Ausklang des Filmfestes wunderbar begleitet und das Filmfest so mit einer zauberhaften Atmosphäre gefüllt.
Die Vorfreude auf das Jubiläumsfilmfest ist schon da!
Nun heißt es erst im nächsten Jahr wieder Film ab.
Aber nach dem Filmfest ist vor dem Filmfest und so lassen die Vorbereitungen für das nächste Filmfest nicht lange auf sich warten. Das Filmfest Düsseldorf feiert nächstes Jahr zudem 10 jähriges Bestehen und so kann man ganz besonders gespannt sein, was sich die Studenten der Medien- und Kulturwissenschaft zu ihrem Jubiläums Filmfest ausdenken werden.
Autor:Maren Schulte aus Düsseldorf |
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