Der röhrende Hirsch. Der Gartenzwerg.
Kitsch und Kunst. Konfrontationen und Grenzgänge
Ausstellung mit Tagung im Kunstraum Gewerbepark-Süd Hilden
„Ich bekenne mich zum Kitsch. Die Wahrheit ist, wir alle lieben den Kitsch.“ (Günter Nenning, Journalist und Buchautor)
Der röhrende Hirsch. Der Gartenzwerg. Die Kuckucksuhr. Was sie eint: Sie gelten als Inbegriff des Kitschs. Aber was genau ist eigentlich Kitsch? Ist Kitsch definierbar? Dieser Frage widmet sich vom 8. Oktober bis zum 3. Dezember 2023 die Doppelausstellung mit den Titeln „Kitsch und Kunst. Konfrontationen und Grenzgänge“ und „ALIBABA Round The World“ im Kunstraum Gewerbepark-Süd in Hilden.
Begleitend zur Ausstellung findet am Freitag, dem 6. Oktober 2023, und am Samstag, dem 7. Oktober 2023, eine öffentliche Tagung des Kreises der Freunde des Instituts für Kunstgeschichte der Heinrich-Heine-Universität in Kooperation mit dem Kulturamt der Stadt Hilden und dem Gewerbepark-Süd statt. Spielarten, Funktionen, Bedeutungen und Instrumentalisierungen von Kunst werden auf der Tagung interdisziplinär diskutiert. Tagungsort: Kunstraum Gewerbepark-Süd.
Zu sehen sind Gemälde, Installationen, Skulpturen und Fotografien von Künstlerinnen und Künstlern wie u.a. Pierre & Gilles, Damien Hirst, Hans-Peter Feldmann, Dominik Hebestreit, Thomas Virnich, Ruediger Glatz, Cornelia Schoenwald und Ottmar Hörl sowie auf dem Außengelände vor dem Kunstraum 41 Fotografien des Künstlerduos Sabine und Ansgar M. van Treeck, entstanden im Rahmen ihres Kunstprojekts „ALIBABA Round the World“, für das sie einen Gartenzwerg auf Reisen schickten. Zudem wird die Kunstaktion „Schmetterlinge gehen auf Reisen“ des Künstlers Peter Weisner zu sehen sein, die in Kooperation mit dem Hildener Kulturverein QQTec e.V. entstanden ist.
Die Ausstellungseröffnung findet am Sonntag, dem 8. Oktober 2023, um 11 Uhr statt. Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Claus Pommer wird der Kulturwissenschaftler Wolfgang Ullrich eine Einführung in die Ausstellung geben. Für die musikalische Untermalung sorgt die Sopranistin Joséphine Pilars de Pilar.
Heiß geliebt oder verteufelt: Am Kitsch scheiden sich die Geister. Gar als Inbegriff des Bösen und des schlechten Geschmacks verdammt, verbinden viele mit ihm etwas Alltägliches, Triviales und in Masse Reproduziertes. Auch der Gedanke an Kleinbürgerlichkeit, Spießigkeit, Sentimentalität wird mit dem Phänomen verknüpft. Aber wird der schlechte Ruf dem Kitsch gerecht? Oder ist er nicht längst in den Olymp der „wahren“ Kunst aufgenommen worden?
„Ich bekenne mich zum Kitsch“, schrieb der österreichische Journalist und Buchautor Günther Nenning. „Die Wahrheit ist, wir alle lieben den Kitsch. Und das Malheur ist: Wir leben unter der Diktatur liebes- und lebensfeindlicher, schmallippiger, strengblickender Fachleute und Fachleutinnen, die uns den Spaß vermiesen.“ Wie auch immer man zum Kitsch in der Kunst stehen mag. Eines jedenfalls gelingt der Ausstellung: Lust am Kitsch zu vermitteln.
Weitere Programmpunkte:
Donnerstag, 26. Oktober 2023, 18 Uhr: Führung durch die Ausstellung mit Dr. Sandra Abend, Leiterin des Wilhelm-Fabry-Museums in Hilden
Freitag, 24. November 2023, 18 Uhr: Art & Wein, Weinverkostung mit der Weinexpertin Daniela Rothschuh, Teilnahmegebühr: 20 Euro, Anmeldung: kulturamt@hilden.de
Kitsch und Kunst. Konfrontationen und Grenzgänge
ALIBABA Round the World
Vernissage am Sonntag, dem 08. Oktober 2023 um 11 Uhr
Kunstraum Gewerbepark-Süd
Hofstraße 64
40723 Hilden
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag: 14.00 – 18.00 Uhr
Samstag, Sonn- und Feiertag: 11.00 bis 16.00 Uhr
Die Ausstellung läuft bis zum 03.12.2023
Der Eintritt ist frei.
Der Kunstraum befindet sich im Gewerbepark-Süd, einem traditionsreichen Hildener Industriepark an der Hofstraße 64. Hier zeigt das Kulturamt jährlich vier große Ausstellungen mit Arbeiten von größtenteils international renommierten Künstlerinnen und Künstlern.
Foto 1: Sabine und Ansgar M. van Treeck, Ein Gartenzwerg auf Reisen, Rechte bei Sabine und Ansgar M. van Treeck
Foto 2: Ottmar Hörl, Dürerhase, Rechte bei Ottmar Hörl
Autor:Schwarz aus Düsseldorf |
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