Düsseldorf-Angermund: Die KG "De 11 Pille" überrascht die Mitglieder mit einem jecken Paket in Coronazeiten

Karneval ist abgesagt? Nein! Karneval doheem!

Doheembliewe lautet in diesen Tagen auch für die Angermunder Karnevalisten die Losung.Doch damit nicht alle Jecken zu Drövsalblösern werden, versorgt die Karnevalsgesellschaft „De 11 Pille“ aus ihre Metjleeder mit einem jecken Paket. Der LK fragte bei Tim A. Küsters, erster Vorsitzende der KG "De 11 Pille", nach, wie er die tollen Tage in Coronazeiten "erlebt".

Von Andrea Becker
und Tim A. Küsters

Angermund. Statt eines Sessionsordens, werden Anstecker verteilt. Damit auch doheem dekoriert werden kann, gibt es Loftballongs und Loftschlange verteilt. Um auch dauerhaft Farbe ins Dörp zu bringen, enthält das Paket auch Saatgutkonfetti. Das Motto heißt: Angermund blüht auf. Mit Kamelle und dem aktuellen Sessionsheft wird das Paket abgerundet.
Auch die Viertklässler der Friedrich-von-Spee-Grundschule erhalten ein Trostploster. Denn hier fiel die Wahl des Kinderprinzenpaares und der Pagen ins Wässerke. Auch die Kenger bekommen ein eigenes Paket.

Narren trotzen Corona

Und die Narren lassen sich trotz Corona nicht unterkriegen: Tim A. Küsters, Präsident und erster Vorsitzende der 11 Pille, sorgte bereits Anfang Februar für große Stimmung in Angermund. Er war zu Gast bei „WDR 4 Jeck 111 – Der Countdown für Rosenmontag“ und konnte als versierter Redner für den Verein aus dem Düsseldorfer Norden werben.
„Mir ist wichtig, dass die niederrheinischen Bands mehr zur Geltung kommen", so Küsters und weiter: „Wir haben hier ein tolles Potenzial. Dafür war das eine super Gelegenheit.“
Von den Anfängen der 11 Pille aus dem Kegelclub „Böse Buben“ bis zum Prinzenpaar Gerd und Susi, die nun zwei Jahre im Amt sind; Küsters konnte mit Witz und Wissen überzeugen.
Die 11 Pille hat zudem alle Angermunder aufgerufen, noch bis Dienstag, 16. Februar, das Dörp blau-gelb zu dekorieren und bei allen Einkäufen und Spaziergängen möglichst viele Kleidungsstücke in blau oder gelb zu tragen. Damit soll gezeigt werden, dass die Angermönger Pill auch in diesem Jahr nit ongerjeht.

LK: Planen Sie etwas am Rosenmontag?
Tim A. Küsters: Am Rosenmontag geht es mir, wie vielen im Rheinland: Der Brauchtumstag ist gestrichen, so dass ich arbeiten muss. Sicher wird es im Homeoffice aber einen Berliner und auch Karnevalsmusik geben. Seit dem 7. Februar haben wir unsere Fenster schon mit blau-gelben Wimpeln geschmückt. An vielen Straßenecken haben auch schon Vorstandsmitglieder und Senatoren die Fahnen rausgehängt. Und wenn mein Ehemann und ich an dem Tag rausgehen, werden wir natürlich auch unseren Vereinsschal tragen.
In Angermund ist in dieser Woche unser Sessionsheft verteilt worden. Da gibt es dann (auch für Rosenmontag) viele schöne Bilder. Da kann man dann in Erinnerungen schwelgen. Sitzungen im Internet und Radio sind sicher auch eine schöne Alternative.

LK: Wie empfinden Sie als erster Vorsitzender die diesjährige "Session"? Was sagt das amtierende Prinzenpaar?
Tim A. Küsters: Wir haben zusammen mit unserem designierten Prinzenpaar bis in den Spätsommer gehofft, dass wir eine Session haben werden. Schlussendlich gab es dann aber einen Zeitpunkt, an dem wir gemeinsam die Reißleine für die Session 2020/2021 gezogen haben. Nun freuen wir uns mit unserem noch geheimen Prinzenpaar auf die Mission 2022. Gerd und Susi, unser amtierendes Prinzenpaar, waren sofort bereit, auch eine zweite Amtszeit zu übernehmen. Wir hatten auch kleinere Auftritte in der Planung. Nun bleiben wir aber vernünftig und geben damit auch ein Vorbild. Wer nächstes Jahr feiern will, muss sich dieses Jahr einschränken.
Mit unserem virtuellen Hoppeditz-Erwachen und unseren Verteilaktionen haben wir unseren Mitgliedern schöne Momente bereitet. Ein großer Dank gilt Adriane Fettweis und Manuel Pohl, die mit dem Team der Angersternchen ein Videotraining ermöglichen. Denn natürlich leiden, nicht nur hier, besonders die Kinder unter der Situation. Allen aktiven Karnevalisten fehlen besonders die schönen und emotionalen Momente in Kindergärten und Schulen, aber auch in Senioren- und Behinderteneinrichtungen. Da ist immer viel Herzblut dabei. Genauso im Pfarrkarneval.

LK: Am Aschermittwoch ist bekanntlich alles vorbei ... Was planen Sie in den nächsten Monaten und für die übernächste Session?
Tim A. Küsters: Nach den Aussagen der Bundeskanzlerin vom 1. Februar bin ich optimistisch, dass wir eine Session 2021/2022 erleben werden. Deshalb planen wir jetzt auch eine Prinzenpaarkürung, ein Biwak und unsere Sitzung. Für den 29. Januar 2022 haben alle bereits erworbenen Karten aus 2021 ihre Gültigkeit. Sobald wir den Vorverkauf für weitere Karten öffnen, geben wir dies bekannt. Wir haben die Hoffnung, dass wir im Sommer eine Mitgliederversammlung und ein Sommerfest draußen durchführen können. Da bin ich persönlich jedoch noch sehr zurückhaltend. Ich gehe persönlich eher davon aus, dass vor dem Winter keine größeren Veranstaltungen genehmigt werden.
Unseren Fahrradausflug konnten wir 2020 unter den geltenden Bedingungen durchführen. Da hält man ja schon durch das Rad den Abstand ein. Das steht auch auf unserem Zettel.
Wir werden sicher für unsere Mitglieder und die Angermunder aber auch noch andere Aktionen planen. Da gilt es auch noch ein paar Termine aus unseren Jubiläumsaktionen neu zu planen.