Kandinsky im K 20

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Die Ausstellung "Hilma af Klint und Wassily Kandinsky Träume von der Zukunft" ist derzeit im K 20 zu sehen. Sie ist nach Museumsangaben eine Premiere, weil beide Elternteile der abstrakten Malerei zustammen gezeigt werden.

Mit insgesamt rund 120 Ölgemälden, Aquarellen, Gouachen und Zeichnungen werden die beiden Künstler "dialogisch" gegenübergestellt.

Der Sammlungsschwerpunkt der Kunstsammlung des Landes Nordrhein-Westfalen lag in der Gründungsphase auf der abstrakten Malerei. Das Museum besitzt nach eigenen Angaben vier Werke Kandinskys aus seiner wichtigsten Schaffensphase. Kandinsky steht für die europäische Moderne. Die Kunstgeschichte hat Kandinsky und af Klint die längste Zeit auseinandergehalten. 

"Im Rampenlicht steht der russische Maler, der in München den `Blauen Reiter´ mitbegründete, zur Abstraktion fand, am Bauhaus lehrte und eine der einflußreichsten Schriften des 20. Jahrhunderts veröffentlichte," so das Museum.

Af Klint ist eine weitestgehend unbekannte Malerin, die eine der ersten Frauen waren, die in den 1880er Jahren die Königliche (Kunst-)Akademie besuchen durfte. Sie malte zuerst naturalistisch, entdeckte dann aber die Abstraktion - der Gegenstand löst sich in Farbe und Form auf.

Af Klint war spiritistisch - okkultistisch orientiert. Es gibt die Legende, sie hätte in einer Séanve Kontakt zu höheren Westen aufgenommen, deren Eingebungen sie auf die Leinwand brachte.

Sie hat viele Werke hinterlassen, die nach ihrem Tode verpackt werden mußten, weil die Künstlerin testamentarisch verfügt hatte, daß sie die ersten 20 Jahre nach ihrem Tode nicht gezeigt werden durften.

Das Museum möchte nach eigenen Angaben eine Lücke in der Kunstgeschichte schließen.

Ein Kommentar

Die Ausstellung ist als Rundgang mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten gestaltet und bietet die klassische konventionelle Raumgestaltung - normale Hängung, ergänzt durch Lesetafeln an den Wänden. Audioguides sollen dem Besucher zusätzliche akustische Informationen bieten.

Da ich die schwedische Malerin vorher noch nicht kannte, war ich bei der Presse - Vorschau etwas überrascht gewesen. Beide Künstler sind in den exemplarisch ausgestellten Werken auch vom Laien leicht auseinanderzuhalten - Kandinsky wirkt bekannt und vertraut, af Klint unbekannt, dafür modern, wie eine zeitgenössische Künstlerin.

Die Kunstausstellung ist im Raum für Sonderausstellungen im Erdgeschoß zu sehen. Nimmt sich der Besucher die Zeit, sich auch die Dauerausstellung anzuschauen, lohnt sich der Besuch auf jeden Fall.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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