"Historische Radios": Ausstellung vom 11. März bis 7. Mai in Düsseldorf-Eller
„Achtung! Achtung! Hier Sendestelle Berlin - Voxhaus - Welle 400.": Punkt 20 Uhr meldete sich der Ansager am 29. Oktober 1923 aus dem Berliner Voxhaus an die Radiohörer und läutete damit die Geburtsstunde des offiziellen Rundfunks in Deutschland ein.
Fritz Kreislers anmutiges „Andantino“ erklingt als Auftakt für das 1. Rundfunkkonzert. Diese außerordentliche Sensation miterleben zu können, war allerdings nur Wenigen vorbehalten; zu teuer waren die ersten Empfangsgeräte. Dennoch: Schon ein Jahr später besuchten 180.000 Interessierte die erste „Große Deutsche Funkausstellung“, die am 4. Dezember 1924 in Berlin eröffnet wurde.
242 Messeaussteller faszinierten mit der Zurschaustellung ihrer Detektorgeräte und ersten Röhren-Rundfunkempfängern. Von nun an fand die Ausstellung jährlich statt.
Die „7. Große Deutsche Funkausstellung“ startete am 22. August 1930.
Albert Einstein, der als einer der bedeutendsten Physiker aller Zeiten gilt, hielt eine denkwürdige Eröffnungsrede. Bereits 3 Jahre später verflüchtigte sich die Ehrfurcht vor den sensationellen Erfindungen in der Rundfunktechnik. Der „Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda“ – Joseph Göbbels – verstand sie als ein Medium, welches über Jahre hinweg zur Massenbeeinflussung dienen sollte. Als einen für Jedermann erschwinglichen Apparat stellte Göbbels auf der „10. Großen Deutschen Funkausstellung“ im August 1933 den legendären „Volksempfänger Typ VE 301“ vor. Sein Kaufpreis betrug 76 Reichsmark.
Bis zum Jahr 1943 waren über 16 Millionen Deutsche angemeldete Rundfunkteilnehmer; die meisten von ihnen verfügten über den „Deutschen Kleinempfänger - DKE 38“; spöttisch auch „Göbbelschnauze“ genannt. Schon für 35 Reichsmark konnte er erworben werden.
Unterschiedlichste Formen, Größen und Farben
Im Verlauf der nachfolgenden Jahre und Jahrzehnte entwickelte sich das "Rundfunkempfangsgerät“ - kurz Radio genannt – rasant schnell zu einem unverzichtbaren Massenmedium. In unterschiedlichsten Größen, Formen und Farben trat es seinen Siegeszug rund um den Globus an.
Wenn Klaus Gordziel über seine Sammlung historischer Radios erzählt, ist er in seinem Element. Seit seinem 13. Lebensjahr ziehen ihn Radioapparate aller Couleurs in den Bann. Mit mehr als 750 Exponaten hatte Klaus Gordziel vor einigen Jahren ein eigenes privates Museum am Bodensee ausgestattet. Seiner Frau zuliebe ist er nun vor geraumer Zeit ins Rheinland zurückgekehrt; 400 seiner Lieblingssammelstücke hat er hierher mitgenommen.
Eintritt ist frei
In der Ausstellung im „AK-Forum am Schloss Eller“ lässt Klaus Gordziel die Herzen von Radiosammlern und Liebhabern von Elektronik höher schlagen. Ausgewählte Raritäten und Kuriositäten seiner Sammlung führen die Ausstellungsbesucher durch ein halbes Jahrhundert Radiogeschichte.
Die Ausstellungseröffnung ist am Samstag, 11. März, 14 Uhr. Öffnungszeiten sind dann jeweils samstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.
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