Heidelberg
Kirche St. Bonifatius
Heidelberg- Weststant
Zur gemalten Kassettendecke
Ende des 19. Jahrhunderts wurde im Westen der Heidelberger Altstadt ein neues Wohngebiet erschlossen. Bereits bei der Planung der "Weststadt" wurde das Grundstück für den Bau einer katholischen Pfarrkirche reserviert. In den Jahren 1899 bis 1903 wurde dann die Kirche errichtet, eingeweiht wurde sie am 19. 10. 1903. Die Gemeinde wurde zunächst als Kuratie errichtet, 1909 erlangte sie dann die Rechte einer Pfarrei (die zweite katholische Gemeinde in der Stadt Heidelberg). Das Pfarrhaus wurde im Jahr 1907 erbaut.
Die Gemeinde St. Bonifatius hatte 1895 schon über 3000 Katholiken. Da sie bis 1925 auf über 8000 Mitglieder angewachsen war, wurden 1934 St. Albert (Bergheim) und 1962 St. Michael (Südstadt) als eigenständige Gemeinden abgetrennt.
Die Kirche wurde als neuromanische Basilika mit Querschiff errichtet. Die Fassade wird von zwei mächtigen Türmen überragt. Außen wie innen wird die architektonische Struktur durch den Wechsel aus hellem Kalkstein und rotem Buntsandstein hervorgehoben. Bei der Innenrenovation 1976 wurde dieses Element wieder zur Geltung gebracht.
Das Geläut besteht aus 5 Glocken, 4 Stahlguss-Glocken aus dem Jahr 1922 und eine Bronzeglocke aus dem Jahr 1952. Die Glocken sehen und hören können Sie auf der Internetseite der Glockeninspektion des Erzbistums Freiburg.
Bemerkenswert ist die Orgel, die 1964 eingebaut und 1992 umgebaut und erweitert wurde.
Kassettendecke
Bemerkenswert ist die bemalte Kassettendecke, der durch die Renovierung wieder zu vollen Bedeutung verholfen wurde. Die Decke zeichnet sich aus durch zahlreiche Bildtafeln, die von Schriftbändern umgeben sind. Zunächst war im Entwurf der Kirche eine Decke mit Bildern zum Alten Testament vorgesehen. Vorbild dafür war die romanische Basilika von St. Michael in Hildesheim.
Verwirklicht wurde dann aber eine Bemalung mit Szenen aus dem Leben Jesu, ausgeführt von den beiden Malern Franz Wallischek (Karlsruhe) und Anton Glassen (Heidelberg). Die Bilder zum Leben Jesu werden von passenden Symbolen aus dem Alten und Neuen Testament ergänzt.
Getragen wird die Deck von Köpfen, die in die Balken geschnitzt wurden. Links sind es freundliche, rechts eher grimmige Gesichter, symbolisch für die, die Jesu Wort ablehnen bzw. die es freudig annehmen.
Autor:Theres Bila aus Düsseldorf |
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