Halbherzige Hilfe - War ich im Dritteweltland?
Es hört sich sehr übertrieben an: seit Mittwoch bin ich voll geschockt!
In meiner Wohnung bin ich ausgerutscht und hingefallen. Judo sei dank, ich hatte nur Prellungen, wie sich später herausstellte. Zunächst wurde ich ins Marienhospital gefahren und geröntgt. " Sie haben nur einige Prellungen", sagte mir die Ärztin. Dem ganzen Personal habe ich mitgeteilt, dass ich mich nicht fortbewegen könne, weil ich CADASIL habe und bei meinen inneren Verletzungen starke Spastiken entwickele.
Nach dem ich fast zwei Stunden in einem hell beleuchteten Untersuchungsraum gewartet hatte, brachte mich der Notarzt wieder nach Hause zurück. Obwohl alle sahen, dass ich mich nicht mehr aufrichten konnte, gaben sie mir lediglich meine Schmerztabletten und reichten mir Wasser. Dann verschwanden sie.
Eine Juristin hat uns gesagt, dass es sich um " unterlassene Hilfeleistung" handele. Wenn jemand aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage ist, sich selbst zu versorgen, dann muss man ihn im Krankenhaus aufnehmen und für ihn sorgen.
Zuvor bin ich gefragt worden, in welches Krankenhaus ich gebracht werden möchte. Daraufhin habe ich das Marienhospital angegeben, weil ich 2010 in der Neurologie nach einem Schlaganfall gerettet worden bin. Da damals die Erbkrankheit CADASIL dort diagnostiziert wurde, hatte ich gehofft, dass nicht nur die Orthopädie sondern auch die Neurologie mir entsprechend helfen kann.
Wiederum zeigt sich leider, dass sich die Abteilungen zu wenig austauschen.
Ich würde mir wünschen, dass mir demnächst eine umfassende Hilfe zukommt. Trotz aller Enttäuschungen werde ich auf eine juristische Auseinandersetzung wegen unterlassener Hilfeleistungen verzichten.
Jedem LK- ler kann ich nur viel Glück wünschen, dass er nicht in eine solche Notsituation gerät.
Über das ganze Wochenende hinaus werde ich von einem netten Pfleger liebevoll umsorgt, nämlich von mir selber. LG: Roland
Autor:Roland Jalowietzki aus Düsseldorf |
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