Abriss-Gelände wird zur Open Air Galerie
Graffiti-Kunst in Meerbusch

Das Logo des neuen Investors ist hier nachempfunden, dazu ein schönes Wortspiel zur gegenwärtigen Corona-Lage (links). Der bunte Vogel daneben ist der Eyecatcher. | Foto: © Margot Klütsch
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  • Das Logo des neuen Investors ist hier nachempfunden, dazu ein schönes Wortspiel zur gegenwärtigen Corona-Lage (links). Der bunte Vogel daneben ist der Eyecatcher.
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Ein "verlorener Ort"?

Die Autowerkstatt, die für uns so manche kleinere Reparatur erledigt hat, ist geschlossen, der Fahrradhändler meines Vertrauens hat längst aufgegeben und die Tankstelle mit dem freundlichen Personal und den leckeren Nussecken existiert nicht mehr. Manchmal passsiert so einiges in der unmittelbaren Umgebung. Ein größeres Areal wechselte den Besitzer, weil sich dort ein neuer Discounter ansiedeln will. Kaum waren vor kurzem die letzten Gebäude geräumt, entstand ein Ort mit einem ganz  speziellen Charme.
Wir kennen solche Orte, neudeutsch "lost places", als Kulisse für Filme, besonders aus den USA. Aber wir sind nicht in Amerika, sondern in Meerbusch. Eine Anwohnerin bat den neuen Eigentümer um Erlaubnis, die leerstehenden Gebäude vor dem Abriss für Graffiti-Kunst freizugeben. Und es geschah Erstaunliches.

Das verlassene Gelände, "lost place" | Foto: © Margot Klütsch
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Ein Sprayer in Aktion

Ich hatte Glück. Als ich um die Ecke zur verlassenen Tankstelle radelte, erlebte ich einen Sprayer in Aktion und konnte verfolgen, wie das große Bild auf der Glasscheibe Gestalt annahm. Ich erfuhr, dass es den Sprayern darum geht, ganz legal Farbe ins Stadtbild zu bringen, aus sterilen Fassaden oder hässlichen Mauern Wandbilder zu machen und so auch diese Form der Kunst in die Öffentlichkeit zu bringen. Wer die Graffiti gesehen hat, stellt fest, dass es mehr als gelungen ist. Die Stadt Meerbusch denkt auch daran, aus grauen Verteilerkästen attraktive Eyecatcher zu machen.

Der Anfang der Malerei auf der Tankstellenfront...  | Foto: © Margot Klütsch
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Die Eyecatcher

Ein wahrer Blickfang ist jetzt schon das Doppeltor an der ehemaligen Auto-Waschanlage. Auf der linken Torseite ist eine Anspielung auf das Logo des Discounters zu sehen, dem das Gelände jetzt gehört. Und auch die Corona-geschädigten Museen und ihre Besucher kommen zur Sprache.  Gerade in diesen Zeiten haben Streetart und Graffiti eine besonders wichtige Funktion. Wenn die Menschen nicht zur Kunst kommen können, kommt die Kunst eben zu ihnen. In stundenlanger Arbeit ist der kunstvolle Vogel daneben entstanden. Die beiden Bilder sind mit "chalk" und "Lill.y" signiert

Das Logo des neuen Investors ist hier nachempfunden, dazu ein schönes Wortspiel zur gegenwärtigen Corona-Lage (links). Der bunte Vogel daneben ist der Eyecatcher. | Foto: © Margot Klütsch
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Ein weiterer Eyecatcher | Foto: © Margot Klütsch
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Schriftzüge

Neben den großflächigen BIldern finden sich auch speziell gestaltete Schriftzüge, die einen wichtigen Teil der Graffiti-Kultur ausmachen.

Foto: © Margot Klütsch

Das fertige Bild

PS: Auf dem Rückweg vom Einkauf konnte ich feststellen, dass der Sprayer sein Werk vollendet hatte. Aus dem Wolkenbild mit dem einsamen Baum ist eine in jeder Hinsicht fantastische Landschaft geworden.

Das fertige Bild auf der Tankstellenfront | Foto: © Margot Klütsch
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Ein Platz für Kinder und Jugendliche

Mittlerweile haben auch Kinder und Jugendliche den Platz entdeckt und sprühen nun ihrerseits eigene Graffiti. Und man darf gespannt sein, wie es mit dem Gelände weitergeht, wie viel Farbe und Bilder noch dazu kommen, bevor die Gebäude abgerissen werden.

Kids haben das Gelände entdeckt und sich ihrerseits als Sprayer betätigt. | Foto: © Margot Klütsch
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Skater haben den Platz auch für sich entdeckt.  | Foto: © Margot Klütsch
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Ich wünsche viel Freude beim Anschauen.

Autor:

Margot Klütsch aus Düsseldorf

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