Geweihte Nacht - meine Gedanken zur Weihnacht
Bittere Kälte, Frost und Schnee,
vereiste Straßen unter Brücken und Unterführungen,
in Parks und Einkaufspassagen,
auf dem Asphalt
Menschen, Kreaturen der Nacht,
dem Tod näher als dem Leben
bewegungsunfähig, zusammengekauert,
dem Rausch ergeben,
Vergessen
in Krankenhäusern, Hospizen,
Pflegeheimen und Nervenkliniken
Schwersterkrankte an Körper und Geist,
Hoffnungslos, Komapatienten,
Lebensunfähig - den seidenen Faden halten,
solange es geht oder aufgeben,
für immer Augen schließen
hinter Mauern, Gittern, irgendwo
Täter ohne Gewissen, abgestumpft, gefühllos,
Bestien in Menschengestalt
Sind sie geweiht, wer wartet auf sie
Gevatter Tod, das jüngste Gericht,
Christus oder ein anderer Gott
Opfer von Gewalt und Terror, Misshandlung, Mord
Mütter, Väter, Angehörige, Freunde
hilflos ausgeliefert ihrer Wut, ihrem Zorn und Hass
wer erlöst sie von ihren Qualen, ihrer Seelenpein
wer hilft den misshandelten Frauen,
verstümmelt aus religiösem Wahn
den Kindern in engen Tunneln, Schächten,
Fabrikhallen, Bordellen
hungernd und frierend
auf der Straße, auf Müllkippen, Minenfeldern
den Kriegern und Opfern,
verwundet an Körper und Seele
gezeichnet für immer,
verstümmelt
Weihnacht – Geweihte Nacht, auch für sie?
Text © Doris Sponheimer
eigenes Foto
Autor:Doris Sponheimer aus Düsseldorf |
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