Gegenseitige Inspiration
Sieben Künstlerinnen gründen eine Ateliersgemeinschaft
Der Oberbilker Markt wird verschönert, das Land- und Amtsgericht hat sich etabliert und umliegende Restaurants und Cafés haben sich auf die neue Situation eingestellt. Nun zieht es auch die bildende Kunst nach Oberbilk. So haben sieben Künstlerinnen unterschiedlichen Alters im aufstrebenden Oberbilk eine Ateliersgemeinschaft gegründet.
Zwischen den Häuserreihen zwischen Eller Straße und Oberbilker Markt, etwas unscheinbar liegen die neuen Räume der Atelier- und Galeriegemeinschaft. Beim Betreten des Raumes fällt die Helligkeit auf, die von den herrlichen Farben der Bilder untermalt wird. An den vier großen Arbeitstischen, die mitten im Raum stehen, wird gearbeitet. Heute, an einem Samstag, hat Martina Krüsselmann „Dienst“. Sie trägt gerade verschiedene Farben von Rot über Orange und Blau auf. „Ich weiß noch nicht wo das hinführen wird. Ein wenig experimentieren und dann sehen wir weiter“, so Krüsselmann, die zu den Jüngeren dieser Gemeinschaft gehört. Die sieben Autodidakten, kennen sich schon einige Jahre, denn sie haben zumindest teilweise im offenen Atelier auf der Ratinger Straße zusammen gearbeitet. „Nachdem das Atelier geschlossen wurde, haben wir uns entschlossen, unser liebgewordenes Hobby nicht aufzugeben“, erklärt die Künstlerin. Es hat aber noch ein Jahr gedauert, bis der geeignete Raum gefunden wurde. Für die Gruppe war es wichtig, dass nicht nur die Räumlichkeiten passten, auch die Miete sollte finanzierbar sein. „Wir sind dann auf der Kruppstraße 20 fündig geworden“, berichtet sie und ergänzt, „so sind wir die einzigen am Platz die Kunst anbieten.“
Die „glorreichen Sieben“ sind allesamt Autodidakten. Sie kommen aus den unterschiedlichsten Berufen oder sind schon nicht mehr berufstätig. Das hat den Vorteil, dass sie sich nichts Gehege kommen. So sind die Rentnerinnen morgens im Atelier, am Nachmittag und samstags hingegen die, die ihren Job absolviert haben.
Auffällig ist, dass die Künstlerinnen überwiegend abstraktes Malen. Es machen nur die Farben den Unterschied. So arbeitet die eine mehr mit grellen Farben, während die andere eher warme Farbtöne bevorzugt. Auch Collagen mit Motiven aus Düsseldorf gehören zu den Arbeiten, die überwiegend von Martina Krüsselmann hergestellt werden. In all dieser Farbenpracht fallen die aussagekräftigen Porträts auf. Sie sind geprägt von schönen Augen und ausladenden Lippen. „Wir experimentieren gerne und wir inspirieren uns mit Freude gegenseitig, das macht diese wunderbare Gemeinschaft aus“, sagt Krüsselmann. Bezeichnend für die funktionierende Gemeinschaft ist nach ihrer Auffassung, dass die Jungen den Elan und die Älteren die Erfahrung einbringen. Für die Künstlerinnen ist das Hobby Leidenschaft. Im neuen Atelier fühlen sie sich wohl, hier können sie ihren Gedanken nachgehen, sich völlig auf ihre Arbeit konzentrieren. Die Ergebnisse können sich sehen lassen und, sie sind dazu noch bezahlbar. „Natürlich freuen wir uns, wenn der Kunde unsere Kunst schön findet, aber wenn man noch Geld dafür bekommt, umso besser“, findet die junge Malerin. Über Preise reden die Damen nicht. Diese müssen mit der jeweiligen Künstlerin ausgehandelt werden.
Nun hoffen die sieben Malerinnen, dass sich Oberbilk weiterentwickelt und sie davon partizipieren können. Da Kunst verbindet wissen sie. Deshalb sind sie guter Dinge, was die Kommunikation in diesem Stadtteil und insbesondere in ihrer Atelier- und Galeriegemeinschaft angeht. Wer Näheres erfahren möchte kann entweder die Facebook-Seite: http://www.facebook.com/gemeinschaftsatelierduesseldorf aufrufen oder sich direkt an Martina Krüsselmann persönlich - 0172/5457744 – wenden.
Peter Frank
Autor:Peter Frank aus Düsseldorf |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.