"Garantiert stubenrein! Möpse aus Meissener Porzellan und ihre Freunde"
Der Mops gehört zu den zehn beliebtesten Hunderassen. Vor über 2.000 Jahren wurde er in China gezüchtet und war zunächst dem Kaiser vorbehalten, bis einige Vierbeiner aus der Verbotenen Stadt in Peking entführt wurden. Über Holland und England wurde der Mops im 18. Jahrhundert zum treuen Begleiter der höfischen Damen in Europa – doch auch in jüngster Zeit scheint die Liste seiner prominenten Liebhaber endlos. Das Meissener Porzellan hat dem Mops Unsterblichkeit geschenkt. Mehr als 60 dieser Varianten werden vom 24. Februar bis 3. Juni in der Ausstellung "Garantiert stubenrein! Möpse aus Meissener Porzellan und ihre Freunde" im Hetjens - Deutsches Keramikmuseum, Schulstraße 4, gezeigt. Da der Mops sich weder zur Jagd noch als Wachhund eignete, wurde er mit seinen großen Augen zum beliebten Schoßhund. Die Begeisterung ging so weit, dass gar ein Mopsorden als Äquivalent zu den Freimaurerlogen gegründet wurde. Papst Clemens XII. (1652–1740) hatte die Zugehörigkeit zur Freimaurerei 1738 in einem Erlass unter die Strafe der Exkommunikation gestellt. Frauen war der Zutritt zu den Logen ohnehin nicht gestattet. Da Geheimbünde in dieser Zeit jedoch äußerst beliebt waren, wurde der Mopsorden für Frauen und Katholiken zu einer Alternative. Der Mopsorden, dessen Mitglieder sich Möpse nannten, bildete gewissermaßen eine Persiflage zu den Freimaurern und animierte mehr zur Belustigung als zum sittlichen und idealen Handeln.Die Liste damaliger und heutiger prominenter Mopsliebhaber scheint endlos: Madame de Pompadour, Marie-Antoinette, Joséphine de Beauharnais, Heinrich Heine, Königin Victoria, Winston Churchill, Valentino, der Herzog und die Herzogin von Windsor, Andy Warhol, Paris Hilton, Justin Bieber und natürlich Loriot – um nur einige zu nennen.
Im Meissener Porzellan wurde der Mops unsterblich gemacht. Erstaunlich ist die Vielfalt in Größe und Form, die die Modelleure um Johann Joachim Kändler (1706–1775) für die Manufaktur geschaffen haben. Dabei sind alle Variationen vertreten: klein, mittelmäßig, groß, "von ziemlicher" und gar in Lebensgröße. Die Möpse sind sitzend, liegend, sich kratzend dargestellt, auf Rasen, auf Kissen und auf Tabatieren (Schnupftabakdosen). Als einen der ersten fertigte Kändler den Mops der Gräfin Brühl, der Ehefrau des sächsischen Premierministers, im Dezember 1738 in Porzellan. Heinrich Graf von Brühl (1700–1763) war einer der größten Mopsliebhaber seiner Zeit. Als sich der Hofstaat im November 1743 zur Jagd auf Schloss Hubertusburg aufhielt, ließ Graf Brühl Kändler dorthin kommen, um auch seinen Lieblingsmops nach dem lebenden Modell in Porzellan zu verewigen.
Im Hetjens werden mehr als 60 Variationen des Mops’ in Porzellan von 1745 bis heute präsentiert: vom Anhänger für Armbänder über Möpse, die auf den voluminösen Reifröcken der modischen Damen des Rokoko Platz genommen haben, bis hin zu lebensgroßen Porzellanmöpsen.Zur Ausstellungseröffnung am morgigen Freitag, 23. Februar, 18 Uhr, wird Uschi Ackermann, die Witwe des Feinkostunternehmers Gerd Käfer, mit "Sir Henry", Deutschlands bekanntestem Mops, anwesend sein.
Autor:Lokalkompass Düsseldorf aus Düsseldorf |
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