Für meinen Herzallerliebsten zum 5. Hochzeitstag

Roger Sponheimer

„Ja, das will ich“, sagte ich vor fünf Jahren laut und deutlich vor der Standesbeamtin in der Burg Denklingen. Pünktlich zu unserer Trauung am Nachmittag vertrieb eine wärmende Sonne die tristgrauen Regenwolken, und tauchte alles in herbstgoldenes Licht.

Ein gutes Omen. So sehe ich es heute noch. Ein Hinweis vom großen Puppenspieler, der unsere Schicksalsfäden in den Händen hält. Nach dunklen Regentagen scheint immer eine Sonne für uns.

Ich hatte große Bedenken, das Wagnis Ehe erneut einzugehen. Meine Erfahrungen mit dieser Form der Lebensgemeinschaft waren nicht die besten. Und trotzdem war ich diejenige, die Dir einen Antrag beim Verzehr von Kotelett und Pommes im Imbiss Klotz machte - Du brauchtest mir zu lange, wie immer ...

Unsere unterschiedlichen Charaktere und Wesenszüge würden bei jedem Partnerschaftsprofil als unkompaktibel ausgewertet werden.

Wir leben das Gegenteil, weil wir auf einem Boden stehen. Dessen alte Bohlen müssen gut gepflegt werden, damit sie ein Leben lang halten ...

Ich feiere heute, an unserem Abreisetag aus dem Wonnegau, in Liebe und Achtung mit Dir unsere hölzerne Hochzeit - und freue mich auf unendlich viele Jahre voller Sonnenschein und Regenwolken ...

deine Raupe

Foto von Reinhold Wunder, Bildbearbeitung und Text © Doris Sponheimer

Autor:

Doris Sponheimer aus Düsseldorf

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