Einzigartige Königsallee
Edelmarke Kö war Thema bei den Düsseldorfer Jonges
Das die Königsallee einzigartig ist, darüber war sich die Diskussionsrunde des Forums der Düsseldorfer Jonges einig. Wie sich die Edelmarke Kö darstellt, sollte die Runde im Henkelsaal erörtern. Für die Düsseldorfer Jonges allemal ein Thema, besonders nach Pfingststurmtief Ela, mit seinen verheerenden Schäden.
Vor rund 400 Mitgliedern der Düsseldorfer Jonges traf sich die beliebte Runde des Vereinsforums zur Diskussion. Gleich zu Beginn der Runde stellte Ludolf Schulte, der Moderator des Abends, die Frage nach passenden Adjektiven zur Königsallee. Zunächst zögerlich, dann recht zügig kamen einige zusammen: idyllisch, bunt, bezaubernd, weltoffen, edel, exklusiv, charmant jung und einzigartig. Einstimmig waren alle bei der Feststellung, dass sich dieser 200 Jahre Boulevard gut gehalten hat und noch immer einzigartig ist. Nach Meinung der Grünplanerin Ricarda Kiwit, ist die Königsallee schon deshalb einzigartig, weil sie die einzige Straße in der Welt ist, die einen Graben hat. „Damit diese Einzigartigkeit erhalten bleibt, beteiligt sich die Interessengemeinschaft Königsallee finanziell an Projekten, die der Erhaltung und Schönheit dieses Prachtboulevards dienen“, betonte der Vorsitzende der IG Königsallee Peter Wienen. Die Landschaftsgärtnerin Ricarda Kiwit widerspricht Wienen in puncto Schönheit: „Die Kö sei sehr ungepflegt und schmutzig, wozu auch die unterlassene Pflege der Bäume gehört, die im Übrigen nach Anordnung der Stadt Düsseldorf nicht beschnitten werden dürfen.“ Dem stimmt Jonges-Stadtbildpfleger Volker Vogel zu. Für ihn muss grundsätzlich die Pflege der Königsallee aufrecht erhalten bleiben. Wobei neben der Pflege auch die Kunst integriert werden muss.
Ein weiteres heikles Thema ist der Triton Brunnen. Nach Auffassung der Forumsmitglieder steht brennend eine Restaurierung des Denkmals an. Peter Wienen glaubt, dass der jetzige Zustand dazu führen wird, dass der Brunnen einstürzt. Hier sollte die Politik Abhilfe schaffen. Die Bezirksvorsteherin des Bezirks 1, Sabine Schmidt, stellt eine Lösung im Sommer in Aussicht. „Die Bäume die sich schon auf den Brunnen gelegt haben, sollen zwar bleiben, jedoch wird das Denkmal geändert“, so die Politikerin. Bis dahin sind auch die riesigen Rohre, die seitlich des Denkmals verlaufen, verschwunden sein. Die Planungsmittel für die Restaurierung des Brunnens sind bereits in den Etat eingestellt worden, bestätigt Schmidt. Schon bald ist ebenso mit der kompletten Herstellung des Corneliusplatzes zu rechnen, der so hergestellt werden soll, wie er mal war. Die Girardet-Brücke, eine optische Attraktion über den mehr als 200 Jahre alten Kö-Graben, ist bereits verschönert. Sie wurde vor einigen Monaten aufwendig restauriert und herausgeputzt. Damit passt sie sich schon jetzt in das Gesamtbild Kö-Bogen an, der ebenfalls Schritt für Schritt zum Abschluss kommt.
Um die Edelmarke Kö zu erhalten müssen alle Brücken und Denkmäler auf de Kö hergerichtet werden, findet Wienen. “Die Stadt muss einen bestimmten Etat zur Verfügung stellen“, sagt er und fügt an: „Die Kö ist das Goldene Kalb der Stadt und deshalb müssen wir auch das Tier füttern, das wir dauernd melken!“ Die Meinung vertritt auch Jonges-Stadtbildpfleger Vogel der jedoch ganz realistisch die Situation betrachtet. „Erst müssen die Sturmschäden aufgeräumt und beseitigt werden, bevor weitere attraktiv Maßnahmen durchgeführt werden“, so Vogel. Welche Kampagnen dies sein könnten sind nach Meinung von Frank Hartmann Events, die durchaus das Renommee der Königsallee zu erhalten können. „Wenn wir uns auf Premiumveranstaltungen konzentrieren, sind wir in der Lage, neues Publikum anzuziehen“, glaubt Hartmann. Hier verweist Ricarda Kiwit auf die Kooperation der Kö mit der Pariser Einkaufsstraße Avenue Montaigne.
Bildet der Kö-Bogen eine Einheit mit dem Rest der Königsallee? Jonges-Stadtbildpfleger findet ja. Jedoch wird seitens der Düsseldorfer Jonges bezweifelt, ob die Kö durch die Neubauten wirklich verändert wird. Dies wird innerhalb des Vereins heftig diskutiert. „Wir sind uns darüber nicht im Klaren“, so Vogel. Trotz einiger Bedenken stehen die Jonges hinter dem Markenzeichen Kö. Deshalb wird man sich auch weiterhin engagieren. “Inwieweit die Kö als Edelmarke weiterhin Bestand hat, bleibt abzuwarten“, führt Volker Vogel aus.
Peter Frank
Autor:Peter Frank aus Düsseldorf |
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