Eine Woche der Archive in der Landeshauptstadt
Erstmals bietet der Tag der Archive in diesem Jahr nicht nur an einem Tag, sondern eine ganze Woche lang ein vielfältiges Programm. Von Samstag, 3. März, bis Samstag, 10. März, öffnen zahlreiche Archive in der Landeshauptstadt Düsseldorf ihre Pforten, um Interessierten Einblicke in ihre Häuser zu bieten.
Seit 2001 präsentieren sich Archive in der Bundesrepublik Deutschland und der Schweiz am Tag der Archive der Öffentlichkeit. Die gemeinsame Auftaktveranstaltung der beteiligten Häuser in Düsseldorf findet am Samstag, 3. März, 18 Uhr, im Hetjens-Museum, Schulstraße 4, statt.
Stadtarchiv
Das Stadtarchiv der Landeshauptstadt, Worringer Straße 140, verfügt über die größte Fotosammlung zur Düsseldorfer Stadtgeschichte. Neben Aufnahmen, die von der Stadtverwaltung übernommen wurden, sind es gerade auch die verschiedenen Fotografennachlässe, die diese Überlieferung besonders umfassend machen. Im Stadtarchiv wird am Dienstag, 6. März, 18 Uhr ,die Ausstellung "Durch Schau Rück Blick" eröffnet. Gezeigt werden Bilder von Jürgen Retzlaff, der lange Zeit als Pressefotograf für die Westdeutsche Zeitung tätig war. Dem Stadtarchiv übergab er rund 35.000 Negative, die nun zugänglich sind. Zahlreiche dieser Aufnahmen wurden in der Tagespresse veröffentlicht, viele jedoch auch nicht. Interessierte können die Ausstellung von Mittwoch, 7. März, bis Donnerstag, 29. März, von 8.30 bis 15.30 Uhr (montags bis mittwochs), von 8.30 bis 17.30 Uhr (donnerstags) beziehungsweise von 8.30 bis 12.30 Uhr (freitags) besuchen. Durch die Ausstellung werden am Mittwoch, 7. März, 17 Uhr, und am Freitag, 9. März, 15 Uhr, zusätzlich Führungen angeboten. Am Donnerstag, 8. März, bietet das Stadtarchiv um 14 Uhr eine genealogische Führung und ab 15 Uhr in Kooperation mit dem Düsseldorfer Verein für Familienkunde eine genealogische Sprechstunde an.
Heinrich-Heine-Institut
Das Heinrich-Heine-Institut, Bilkerstraße 12-14, ist das Zentrum der internationalen Heine-Forschung und lädt gleich zu zwei Vernissagen ein. Die erste findet bereits am Dienstag, 6. März, 17 Uhr, im Foyer des Rathauses, Marktplatz 1, statt. Diese Ausstellung trägt den Titel "Frech, wild und wunderbar, Außergewöhnliche Frauen zwischen 1850 und 1950". Besucher haben um 19 Uhr die Möglichkeit, im Heinrich-Heine-Institut unter dem Motto "Partnerarchive zu Gast im Heinrich-Heine-Institut" Vorträge zum Rheinmetall-Archiv, zum Stadtarchiv, zum Archiv des Filmmuseums und zum Musikverein zu hören. Die andere Ausstellung wird am Samstag, 10. März, 15 Uhr, im Heinrich-Heine-Institut eröffnet. Die Ausstellung trägt den Titel "Revolution! 1848 - 1918 - 1968".
Mahn- und Gedenkstätte
Die Mahn- und Gedenkstätte, Mühlenstraße 29, versteht sich als zentrale Dokumentationsstelle für die Opfer des Nationalsozialismus in Düsseldorf und sammelt Dokumente, Fotos, Exponate, Zeitzeugenberichte und sonstiges Material rund um dieses Themenfeld. Als städtisches Kulturinstitut und Ort des Erinnerns an die nationalsozialistischen Verbrechen lädt die Mahn- und Gedenkstätte Interessierte die ganze Woche über ein, die Dauerausstellung "Düsseldorfer Kinder und Jugendliche im Nationalsozialismus" zu besuchen. Am Mittwoch, 7. März, 16 Uhr, können sich Besucher die Recherchemöglichkeiten zu diesen Sammlungen sowohl in analoger als auch in digitaler Form präsentieren lassen und näher kennenlernen.
Landtagsarchiv
Das Archiv des Landtags lädt am Dienstag, 6. März, von 14 bis 18 Uhr in den Landtag von Nordrhein-Westfalen, Platz des Landtags 1, ein. Vorgestellt werden eine Ausstellung mit dem Titel "Der Phönix von Ewald Mataré und der demokratische Neubeginn" sowie der Info-Point der Informationsdienste. Auch das Besucherzentrum, in dem interaktive Informationen zur parlamentarischen Arbeit präsentiert werden, wird Interessierten gezeigt. Zusätzlich können Besucher um 16 Uhr an einer Führung durch das Archiv des Landtags teilnehmen. Hinweis: Für den Besuch des Landtagsgebäudes ist ein Personalausweis für die Einlasskontrolle mitzubringen.
LVR-Medienzentrum
Das Zentrum für Medien und Bildung des Landschaftsverbandes Rheinland, Bertha-von-Suttner-Platz 1, führt ein landeskundliches Bildarchiv, das kontinuierlich von hauseigenen Fotografen erweitert wird. Daneben werden im Rahmen der Sicherung von Kulturgut fotografische Bestände und Nachlässe aus öffentlichen Einrichtungen und Archiven in hohen Stückzahlen digitalisiert. Am Mittwoch, 7. März, 18.30 Uhr findet eine Führung durch die Räume des Fotoarchivs, der Fotoproduktion und der Digitalisierung statt. Außerdem werden unterschiedliche Scansysteme demonstriert und verschiedene Arbeitsabläufe im Bereich der High-End-Digitalisierung von verschiedenen Vorlagentypen vorgestellt. Besucher bekommen Einblicke und Tipps zur Bildbearbeitung, zur Datensicherung, Sortierung und Organisation von Bilddaten sowie zur inhaltlichen Erschließung durch Metadaten mit einfachen Mitteln.
Hochschularchive (HSD, Kunstakademie und HHU)
Die Hochschularchive der Kunstakademie, der Hochschule Düsseldorf und der Heinrich-Heine-Universität blicken auf 50 Jahre "Studentenbewegung 1968 in Düsseldorf" zurück. Gleich vier Vorträge von Wissenschaftlern der Institutionen werden am Donnerstag, 9. März, 18 Uhr, in der Aula der Kunstakademie, Eiskellerstraße 1, präsentiert. Geheimtipp, der nicht auf dem Flyer steht: Am Dienstag, 6. März, 18 Uhr, wird eine Ausstellung mit dem Titel "Erkämpfte Karrieren. Professorinnen an der Heinrich-Heine-Universität" in der Universitäts- und Landesbibliothek, Universitätsstraße 1, Gebäude 16.11, eröffnet. Es wird einen kleinen Vortrag zu dem Thema "2.500 Jahre Ausschluss von Frauen von höherer Bildung" geben.
Die Kirchlichen Archive
In den kirchlichen Archiven in Düsseldorf lagern wichtige Zeugnisse des kulturellen Erbes der evangelischen und der katholischen Kirche Düsseldorfs und Deutschlands für die Zeit ab dem 9. Jahrhundert. Sie geben Auskunft über das vielfältige Engagement der beiden Kirchen und sind national und international geschätzte Anlaufstellen für Forscher für die Bereiche Kirchengeschichte, Verbandswesen oder Geschichte des Gesundheits- und Sozialwesens. Darüber hinaus sind sie das Gedächtnis der Kirchengemeinden, Verbände und Vereine und helfen deren Verantwortlichen, die Zukunft zu gestalten.
Die kirchlichen Archive bieten neben einzelnen Veranstaltungen zwei gemeinsame Programmpunkte an: Von Samstag, 3. März, bis Samstag, 10. März, liegt im Café der Johanneskirche, Martin-Luther-Platz 39, und im Maxhaus, Schulstraße 11, das "Ökumenische Kirchendomino" aus, mit dem Interessierte spielerisch Verbindungen zwischen evangelisch und römisch-katholisch sowie Düsseldorf und dem Rest der Welt kennenlernen können. Am Donnerstag, 8. März, laden die Archive um 19.30 Uhr gemeinsam zu einer Informationsveranstaltung für Kirchengemeinden zum Thema Archiv ein. Dazu sind auch Verbände und Vereine herzlich willkommen.
Archiv des Städtischen Musikvereins
Das Archiv des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf ist in der Landeshauptstadt auf drei Standorte verteilt: Am Vereinssitz "Ehrenhof 1" verwahrt der Verein seine aktuellen Vereins- und Geschäftspapiere und die gesammelten Programmunterlagen zu den Konzerten, an denen er beteiligt ist. Im Düsseldorfer Stadtarchiv werden Unterlagen mit direktem oder mittelbarem Bezug zum Musikverein aufgehoben, Konzertkritiken der örtlichen Presse wie auch Schriftverkehr mit den (General-)Musikdirektoren, die vom Verein angestellt und für ihn tätig waren. Mit seinen vielen Früh- und Erstdrucken zu Werken von Bach, Beethoven oder Mozart und dem Bestand wertvoller Uraufführungsmaterialien der Düsseldorfer Musikdirektoren Mendelssohn, Schumann und Tausch gilt der Bestand als bedeutende Quelle für musikhistorische Zeugnisse des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. "Zurück in die Zukunft" ist der Vortrag zur digitalen Erschließung von Vereinsarchiven überschrieben, den Musikvereinsmitglied Dr. Martin Schlemmer am Dienstag, 6. März, 19 Uhr, im Heinrich-Heine-Institut hält.
Malkasten-Archiv
Unter den zahlreichen im 19. Jahrhundert gegründeten Künstlergesellschaften Deutschlands zählt der Malkasten zu den ältesten und traditionsreichsten Vereinigungen. Das Bemühen des Vereins, seine Tätigkeit seit seiner Gründung im Jahre 1848 umfassend durch Schriftstücke und Bildwerke zu dokumentieren, ermöglichte die umfangreiche Überlieferung von Schrift- und Bildgut zur rheinischen Kunstgeschichte in Archiv und Sammlung des Künstlervereins Malkasten. Es handelt sich um den besonderen Fall eines Bestandes von geschlossener Provenienz, der an seinem Entstehungsort - den historischen Gebäuden des weitläufigen Jacobi'schen Gartens - verblieben und vor größeren Verlusten bewahrt worden ist. Darunter befinden sich auch viele Zeugnisse von Künstlern der Düsseldorfer Malerschule, in deren glanzvolle Blütezeit die Gründung des Vereins fiel.
Archiv des "Düsseldorfer Jonges e.V."
Der Heimatverein "Düsseldorfer Jonges e.V." legte seit seiner Gründung 1932 großen Wert auf den Aufbau und die Pflege eines eigenen Archivs zur Vereinsgeschichte. Der Bestand enthält heute Protokolle, Schriftwechsel, Drucksachen, Objekte, Geschenke an den Verein etc. Darüber hinaus dokumentierte der Verein bereits früh, wie er von außen wahrgenommen wurde. Im Pressearchiv fand jede Berichterstattung über den Heimatverein Eingang. Parallel dazu entstand ab 1945 eine eigene Film- und Fotodokumentation, die Porträts der Mitglieder, eigene Vereinsveranstaltungen sowie das öffentliche Wirken in rund 25.000 Fotografien enthält. Ab 1949 wurde dann sogar mit dem Aufbau eines Tonarchivs begonnen. Seit 2014 befinden sich Dokumente, Presseartikel, Bild- und Audiomaterial als erschlossenes Depositum im Stadtarchiv Düsseldorf.
Die Wirtschaftsarchive
Die teilnehmenden Wirtschaftsarchivare von Henkel, Rheinmetall und "ERGO" laden am Montag, 5. März, 16 und 18 Uhr, zu einer gemeinsamen Veranstaltung bei Henkel (in die neuen Räumlichkeiten des Konzernarchivs Henkel, Henkelstraße 67) ein. Die Archivare stellen ihre Unternehmensarchive vor und gehen auf die besondere Funktion und Aufgabe von Wirtschaftsarchiven ein. Zwischen den einzelnen Beiträgen werden Werbefilme der jeweiligen Unternehmen gezeigt. Auch eine Besichtigung der Archivräume bei Henkel ist möglich. Die Veranstaltung ist jeweils mit eineinhalb Stunden geplant. Um eine vorherige Anmeldung wird gebeten unter archives.company@henkel.com. Zudem muss der Personalausweis mitgebracht werden.
Weiterführende Informationen zum Tag der Archive in Düsseldorf:geschichte-in-duesseldorf.de. tdad.hypotheses.org/ www.facebook.com/TagderArchiveDuesseldorf/
Autor:Lokalkompass Düsseldorf aus Düsseldorf |
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