Ein Museum für die Stadt – Das Museum Kunstpalast wird 100

Seit 1928 Heimat des Museum Kunstpalast: der Gebäudekomplex am Ehrenhof. | Foto: EON
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  • Seit 1928 Heimat des Museum Kunstpalast: der Gebäudekomplex am Ehrenhof.
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Das Museum Kunstpalast feiert in diesem Jahr einen ganz besonderen Geburtstag: Das Museum wird in diesem Jahr 100 Jahre alt. Gefeiert wird mit einem großen Fest im Ehrenhof. Doch eigentlich steht schon das ganze Jahr im Zeichen des Jubiläums

Das Jahr 1913 ist das Jahr, in dem in Düsseldorf die Pläne für ein eigenes, zentrales Museum konkretisiert wurden. Am 1. Juli wurde Karl Koetschau Direktor des neuen Museums, das schließlich 1928 im Ehrenhof seine Heimat fand. Die Geschichte Düsseldorfs als Kunststadt liegt länger zurück. 1709 richteten Jan Wellem und seine Frau Anna Maria Luisa eine Gemäldegalerie ein, in der die Werke berühmter Künstler wie Peter Paul Rubens, Michelangelo, Leonardo da Vinci und vieler anderer versammelt waren. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wanderte die Sammlung nach München ab.

Die nächsten Jahre waren geprägt von der Trauer über den Verlust und die Entstehung der Kunstakademie und des Galerie-Vereins. Zur Jahrhundertwende, die auch geprägt war vom Spannungsfeld zwischen Aufbruch und Moderne auf der einen und einem konservativem Kunstverständnis auf der anderen Seite, nahmen die Pläne für ein eigenes Museum ihren Lauf. Mit der Gründung eines Vereins unter dem sperrigen Namen „Gesellschaft zur Ergänzung der Sammlungen des städtischen Kunstmuseums“ – 1914 in „Düsseldorfer Museumsverein“ umbenannt – wurde die Verwaltungsstruktur des Zentralmuseums entwickelt und Karl Koetschau als Direktor inthronisiert: die Geburtsstunde des heutigen Museum Kunstpalast.

Fünf Sammlungen: das Museum heute

Fünf Sammlungen umfasst das Museum heute: die Gemäldegalerie mit Werken der europäischen Malerei vom 15. bis Anfang des 20. Jahrhunderts; die Sammlung der Moderne mit Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts; die Graphische Sammlung vom 15. bis 21. Jahrhundert, die etwa 80.000 Blatt Zeichnungen und Druckgraphik umfasst; die Sammlung Skulptur und Angewandte Kunst mit Werken des 14., 15. und frühen 16. Jahrhunderts; und die Sammlung Glaskunst, die über 3.000 Glaskunstwerken von der Antike bis zur Gegenwart umfasst.

Ausstellungen und drei Schenkungen

Im Jubiläumsjahr wartet das Museum mit Ausstellungen mit Düsseldorfer Bezug auf. Noch bis zum 4. August sind die Ausstellungen mit Werken der Düsseldorfer Künstler Konrad Klapheck und Lambert Krahe (1712–1790) zu sehen. Ab 14. September widmet sich das Museum Kunstpalast der Düsseldorfer Künstlerin Candida Höfer.

Anlässlich seines 100. Geburtstages wird das Museum Kunstpalast gleich drei Mal beschenkt. Die Galerie Paffrath schenkt dem Museum ein Porträt von Andreas Achenbach, gemalt von Oswald Achenbach im Jahre 1843. Zwei weitere Schenkungen wird das Museum in Kürze bekannt geben.

Großes Sommerfest am kommenden Samstag

Mit dem großen Sommerfest am Samstag, 6. Juli, begeht das Museum Kunstpalast seinen 100. Geburtstag. Auf einer Bühne im Ehrenhof sorgen die Green-Horns Big Band der Clara-Schumann-Musikschule, die japanischen Trommler von Shin Daiko, die Robert-Schumann-Hochschule, Jasper, Old Tree und Black Heat für musikalische Unterhaltung. Gegen 17.10 Uhr gibt es eine Podiumsdiskussion mit den Kuratoren des Museums. Zwischen 18.45 und 19 Uhr wird Oberbürgermeister Dirk Elbers ein Grußwort sprechen.

Den ganzen Tag über wird es Führungen geben, darunter auch eine Führung „Schüler führen Schüler“ (ab 15.30 Uhr) und „Freunde führen (neue) Freunde“ (ab 16 Uhr). Von 15 bis 18 Uhr gibt es ein Familienprogramm für Kinder ab 5 Jahren. Im 2. Obergeschoss findet dieAusstellung „Ortswechsel: Schule im Museum“ mit fünf Düsseldorfer Schulen statt. Gefeiert wird von 15 bis 23 Uhr. Der Eintritt – und damit auch der Zugang zu den aktuellen Ausstellungen – ist frei.

Zwei Bücher

Mit zwei Publikationen gratuliert sich das Museum Kunstpalast selbst. „Museum Kunstpalast – Eine Düsseldorfer Museumsgeschichte“ beleuchtet die Geschichte von den historischen Wurzeln über die Gründung des Museums bis zur Gegenwart.

In „Wir schreiben Kunstgeschichten“ stellen unterschiedliche Menschen – darunter auch Persönlichkeiten wie der gebürtige Düsseldorfer Filmregisseur Wim Wenders oder der Kabarettist und Commedian Dieter Nuhr – ihre Lieblingsbilder aus dem Museum mit einer kleinen Geschichte vor. Beide Bücher sind im Museumsshop und im Internet auf www.smkp.de erhältlich.

Seit 1928 Heimat des Museum Kunstpalast: der Gebäudekomplex am Ehrenhof. | Foto: EON
Blick in die Vergangenheit: Das Museum Kunstpalast im alten Ehrenhof, dargestellt auf einer Postkarte. | Foto: smkp
Autor:

Sascha Ruczinski aus Schwelm

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