Wie aus dem Bunker ein "Schmetterling" wurde.
Ein glänzender Auftritt: Das Papillon in Düsseldorf-Heerdt
Wenn Wohnungen knapp sind, ist Kreativität gefragt. Dann können auch mal Bunker umfunktioniert werden - so geschehen in Düsseldorf. Entstanden ist ein außergewöhnliches Gebäude, das allerdings kaum als Beitrag zum gern zitierten bezahlbaren Wohnraum angesehen werden kann.
Viele Heerdter erinnern sich noch an ihn, die älteren haben dort vielleicht die Luftangriffe des Zweiten Weltkriegs erlebt - aber jetzt ist von dem Hochbunker auf der Pariser Straße nichts mehr zu sehen.
Die Idee, aus dem klotzigen Betonquader ein Wohngebäude zu machen, gab es schon länger. Mehrere Anläufe scheiterten aber am Aufwand und an den Kosten. Die 741 Projektentwicklung GmbH schaffte es schließlich. Die massiven Außenwände von immerhin 2,30 Metern wurden geöffnet, Zwischendecken entfernt und Kuben angehängt, so dass im ehemaligen Hochbunker jetzt 24 Terrassen- und Penthousewohungen entstanden, teilweise sogar mit Rheinblick. Da Parkplätze rar sind und der Bau von Tiefgaragen nicht möglich war, kam hier das Konzept des CarLoft zum Zuge. Aufzüge transportieren Autos direkt ins eigene Stockwerk. Ladestationen für Elektroautos werden auf Wunsch installiert. Dass dieser Luxus seinen Preis hat, versteht sich von selbst.
Erst ausgezeichnet, dann insolvent, jetzt bezogen
Mit dem "Papillon" wurde ein Gebäude in Düsseldorf auf der internationalen Immobilienmesse MIPIM in Cannes 2016 als weltbestes seiner Kategorie ausgezeichnet, wie vorher schon das Stadttor, der Kö-Bogen und das Dreischeibenhaus. Danach machte das Projekt allerdings wegen finanzieller Schwierigkeiten negative Schlagzeilen. Von Insolvenz war die Rede. Inzwischen ist das Papillon jedoch fertiggestellt, die Umgebung gestaltet und die Wohnungen bezogen.
Mit seiner glänzenden Metallfassade ist der ehemalige Hochbunker im linksrheinischen Heerdt ein wirkliches "Highlight" und Hingucker. Die Metamorphose ist geglückt: Aus dem Betonklotz wurde eine überdimensionale Skulptur mit atemberaubenden Perspektiven und Spiegelungen.
Ich habe ein paar Impressionen festgehalten und wünsche viel Freude beim Betrachten.
Quelle
http://www.duesseldorfer-anzeiger.de/stadtteile/west/papillon-in-heerdt-vom-bunker-zur-architektur-perle-aid-1.5727631
Autor:Margot Klütsch aus Düsseldorf |
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