Edelpilze für Verliebte
Sie gelten als teuerste Lebensmittel der Welt. Trüffel sind in der Küche neben Kaviar das Luxusprodukt überhaupt. Trüffelexperte Ralf Bos kommt am Valentinstag ins Restaurant Péga des Hotel Interconti in der Königsallee, um über den Edelpilz zu sprechen – im Rahmen eines Vier-Gänge-Menüs.
Wenn es ums Feinschmeckertum geht, neigen manche Menschen zu einer affektierten Attitüde. Doch edle Speisen und Getränke brauchen keinen Snobismus. Umso angenehmer, dass Ralf Bos natürlich und uneitel über Trüffel referiert. „Eigentlich“, sagt er verschmitzt, „bin ich ein total netter Typ. Aber ich werde unerträglich, wenn ich Hunger habe.“
Wann die Pilze Saison haben, welche Sorten es gibt und wie man sie am besten einsetzt und warum Australien den Traditionsländern Frankreich und Italien den Rang abläuft – all das erfahren diejenigen, die am Valentinstag das Trüffelevent wahrnehmen wollen. Apropos Luxusprodukt Trüffel: Der Preis relativiert sich bei der geringen Menge des Edelpilzes, die beim Kochen verwendet wird – zumindest etwas.
Im Mittelpunkt des Valentinsmenüs steht natürlich der Genuss. „Wir wollen verliebten Menschen einen schönen Abend bereiten“, sagt Bos, der am 14. Februar auch für die Wahl der Weine verantwortlich ist. Für den ehemaligen Sommelier keine schwierige Übung.
Das Valentinsmenü besteht aus vier Gängen, drei davon durfte der Rhein-Bote vorab probieren. Als Vorspeise werden Flusskrebse an Lauchherzen und Schwarzbrot mit deutschem Wintertrüffel serviert. Der Pilz mit seinem eigentümlich-erdigen Aroma passt überraschend gut zu der leichten Speise. Der Krebs gibt geschmacklich die Richtung vor. Der Trüffel rundet das Ergebnis dezent ab. Der zweite Gang besteht aus einer Bres Poularde, Kohlrabbi im schwarzen Ei und französischem Trüffel. Das schwarze Ei ist ledilich ein Gefäß; der Kohlrabi darin aufgeschäumt. Das Schäumchen besticht durch eine wunderbare Konsistenz. Eine leichte Ingwerschärfe macht sich auf der Zunge bemerkbar.
Den dritten Gang – Sinalis dorsi vom Rind, 35 Tage am Knochen abgehangen, mit Bulgur, Kürbis und italienischem Trüffel – bekommen wir nicht zur Verkostung. Dafür das Dessert: Valrohna Schokolade mit Feige, Mocca und spanischem Trüffel. Der kommt genauso wie die Feige kaum zur Geltung. Die Schokolade überdeckt sämtliche anderen Aromen. Auch die Konsistenz – ein Gefühl, als ob man auf Butter beißt – ist nicht jedermanns Sache.
Wer das Trüffelevent am Valentinstag miterleben möchte, kann im Intercontinental reservieren. Im Preis sind die Weine inbegriffen.
Autor:Sascha Ruczinski aus Schwelm |
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