Düsseldorfer drehen Kurzfilm über Cybermobbing: "Wir wollen ein Zeichen setzen"
Dann sprang der Junge in seiner Schule aus dem Fenster. Weil er in sozialen Medien von Mitschülern fertig gemacht wurde. Cybermobbing nennt sich diese Form des Niedermachens, die besonders unter Schülern heftige Formen annehmen kann. „Für mich stand schon seit einem Jahr fest, dass ich mich mit diesem Thema auseinandersetzen möchte“, sagt der Düsseldorfer Regisseur Adi Wojaczek.
Immer wieder hat er von Fällen aus Medien und auch von Verwandten gehört. „Es wird besser“ heißt der Kurzfilm, der ab heute, 1. Juni, vier Tage lang in Düsseldorf gedreht wird. Für den Film, der auf einer wahren Begebenheit beruht, konnten Wojaczek sowie der ebenfalls in der Landeshauptstadt beheimatete Produzent und Schauspieler Patrick Mölleken Schauspielerin Ursula Strauss gewinnen. „Sie ist ein Superstar in Österreich und sie kommt nach Düsseldorf“, freut sich Wojaczek.
"Es wird besser"
Für die Umsetzung von „Es wird besser“ haben Wojaczek und Mölleken einen Crowdfunding-Aufruf gestartet. Dieser läuft noch bis zum 4. Juni. „Das ist ein notwendiges Werkzeug neben unseren Eigenmitteln, um so ein aufwendiges Projekt zu finanzieren“, sagt Mölleken. „Wir wollen mit dem Film kein Geld verdienen. Wir wollen ein Zeichen setzen“, unterstreicht er die Intention. Der Film liegt ihnen sehr am Herzen, gedreht wird so oder so mit eigenen Mitteln. "Aber das Thema betrifft viele, so dass wir auf Unterstützung hoffen", so Mölleken.
Die beiden wollen mit ihrem Projekt eine Debatte anstoßen, das Thema Cybermobbing zum Gesprächsstoff machen. „Man muss immer weiter sensibilisieren und immer wieder darauf aufmerksam machen“, so Wojaczek. „In Österreich herrscht schon eine modernere Rechtssprechung als in Deutschland “, führt er aus. Dort sei Cybermobbing seit 2016 ein eigenständiger Straftatbestand.
Film soll an Schulen gezeigt werden
Idealerweise soll der Film in Schulen gezeigt werden. Er soll präventiv wirken, Schülern aber auch Lehrern und Erziehern die Gefahren von Cybermobbing aufzeigen und eben diese wachrütteln. Gespräche dazu laufen schon. Allerdings wird der Film erst ab nächstem Jahr zu sehen sein können. „Vorher hat er einen Festival-Run“, erklärt Wojaczek, der schon mit seinen anderen Kurzfilmen gute Platzierungen erreichen konnte. Für die Filmmusik von "Es wird besser" zeichnet der aus Wien stammende Komponist Adam Lukas verantwortlich.
„Als nächstes kommt dann der erste Langfilm", erzählt der Düsseldorfer von seinen Plänen. Im Kopf schwirrt ihm schon Genaueres herum. Er redet von Familiendrama und Science-Fiction. Von Patrick Mölleken wird man vorher noch einiges sehen. Am kommenden Dienstag, 5. Juni, 20.15 Uhr, spielt er in der neuen RTL-Serie „Lifelines“ eine Hauptrolle. "In der Folge „L" wie Liebe verkörpere ich den Analphabeten Fabian Weiler, dessen Lügenkonstrukt mit einem Mal zusammenbricht", so Mölleken. Deutschlandpremiere hat in diesem Jahr dann auch noch „Das letzte Mahl“, in dem Mölleken mit Bruno Eyron, Bela B. und Michael Degen vor der Kamera stand. Der Kinostart ist für Herbst geplant. Adi Wojaczek kommt aus Düsseldorf und realisiert seinen Kurzfilm in den kommenden vier Tagen in der Landeshauptstadt.
Info zum Crowdfunding
Unter www.startnext.com/es-wird-besser finden alle, die am Crowdfunding interessiert sind, alle Infos sowie ein Pitch-Video mit Regisseur und Hauptcast.
Autor:Lokalkompass Düsseldorf aus Düsseldorf |
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