Düsseldorf entdecken: Der umgestürzte Flügel
Ein merkwürdiges Objekt
Auf der Wiese vor dem Eingang zur Tonhalle an der Oederallee liegt im kreisrunden Brunnenbecken ein merkwürdiges Objekt: Aus dem Wasser ragen die drei Beine eines umgestürzten Konzertflügels und ein Klavierschemel.
Ausklang - Nachklang
Die Arbeit stammt von dem japanischen Künstler Sohei Hashimoto. Sie trug ursprünglich den Titel "Ausklang", wird aber häufig auch als "Nachklang" bezeichnet. Hashimoto hat einen Konzertflügel nachgebildet und kopfüber in das Wasserbecken vor der Tonhalle gesetzt – ein humorvoller und hintersinniger Kommentar zu den klassischen Musikveranstaltungen, die dort stattfinden, und so auf dem Rasen "nachklingen". Wenn die Brunnenanlage nicht in Betrieb ist, liegt der Flügel wie ein vom Himmel gefallenes Spiegelobjekt im Wasser.
Der Flügel "auf dem Trockenen"
Erst im Frühjahr wurde die Anlage aufwändig saniert. Seit dem Orkan an Pfingstmontag liegt der Flügel im Trockenen, und jetzt wirkt die gesamte Szenerie erst recht surreal.
Das Objekt entstand anlässlich der Ausstellung Skulptur D-88 zum siebenhundertjährigen Stadtjubiläum. Dabei wurden mehr als dreißig Skulpturen zwischen dem Carschhaus und dem Ehrenhof aufgestellt. Sie bildeten eine Kunstachse mitten in der Stadt. Nur wenige Skulpturen blieben an Ort und Stelle. Der Brunnen mit dem umgestürzten Flügel gehört dazu. Auch wenn man jetzt die Chance hat, das Objekt in allen Einzelheiten zu betrachten - hoffentlich geht die Anlage bald wieder in Betrieb!
Sohei Hashimoto wurde 1943 in Tokyo geboren. Er arbeitet im Atelierhaus am Höherweg in Düsseldorf.
Autor:Margot Klütsch aus Düsseldorf |
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