Unverpackt zum Klimaschutz
Die Begeisterung von Unverpackt-Läden

Es ist kaum von der Hand zu weisen, dass der Trend in Deutschland immer mehr in Richtung Umweltschutz und Klimarettung geht. Dabei ist es selbstverständlich, dass jeder Einzelne seinen Teil dazu beitragen muss. Besonders positiv ist die Entwicklung in den rheinischen Ballungsräumen Düsseldorf und Köln zu beobachten. Auch in den kleineren Kreisstädten findet der Trend mittlerweile Einzug. Ein herausstechender Punkt in Sachen Umweltschutz ist die zunehmende Popularität von Unverpackt-Läden. Immer mehr Läden eröffnen mit dem Versprechen, gänzlich plastikfrei bei ihnen einkaufen zu können: Der Letzte davon mittlerweile vor knapp zwei Wochen in Kaarst. Anlass genug, um einmal die Entwicklung dieser Läden zu beleuchten.

Unverpackt in Düsseldorf

Um einen guten Einstieg zu finden, sollte immer die Relevanz eines Themas herausgestellt werden. So lautet zumindest eine ungeschriebene Regel im Journalismus. Somit gilt es zunächst einmal die Relevanz von Unverpackt-Läden als Thema zu definieren. Zum einen wäre da die große Anzahl von plastikfreien Einkaufsstätten. In ganz Düsseldorf sind es mittlerweile sechs stationäre Unverpackt-Läden. Aus unternehmerischer Ansicht scheint es lohnend darauf zu setzen, dass sich der umweltfreundliche Lebensstil durchsetzt. Dies ist eine optimale Überleitung zum zweiten Punkt. Wie Eingangs erwähnt, ist ein gesellschaftlicher Wandel bemerkbar, der zu einer Anpassung des privaten Konsums führt. Ziel dieses Wandels ist es, möglichst viel Plastiknutzung einzusparen. Dass dieses Unterfangen auch bei Lebensmitteln möglich ist, zeigen die Unverpackt-Läden. Das Prinzip ist dabei meist sehr ähnlich: Einkaufende kommen mit leeren Gefäßen oder Behältern in den Laden oder erstehen einen vor Ort. Dann wird dieses Gefäß gewogen und der Einkauf kann beginnen. Ist der Behälter mit der gewünschten Menge befüllt, geht es zurück zur Kasse, wo erneut gewogen wird. Natürlich wird der zu Beginn ermittelte Leerstand abgezogen, sodass nur das Lebensmittel bezahlt wird. Eigentlich ganz einfach, dieses plastikfreie Einkaufen.

Das Problem der Wirtschaftlichkeit

Trotz oder vielleicht sogar wegen der größeren Anzahl von Unverpackt-Läden auf zu engem Raum ist die Rentabilität ebendieser bisher schwach. Zu wenig Menschen sind aktuell bereit für den wechselnden Lebensstil und die verschiedenen Läden nehmen sich gegenseitig Kunden ab. Die Kosten sind ebenfalls hoch, da zunächst viel investiert werden muss. Das Sortiment soll breit gefächert sein und die Sammelbehälter müssen die Lebensmittel darin sicher und frisch halten können. Das Schluckt eine ganze Menge Geld, gerne eine hohe fünfstellige bis mittlere sechsstellige Zahl. Wenn man Glück hat, so schafft man es dann zumindest die laufenden Kosten zu decken, andere machen mit jedem weiteren Monat ein größeres Minusgeschäft.

Aktuelle Entwicklung

Die wirtschaftliche Lage der meisten Unverpackt-Läden hat sich auch mit der Pandemie nicht wirklich verbessert. Obwohl mittlerweile mehr Menschen angeben, nun eher auf Plastikkonsum achten und – wo es möglich ist – drauf verzichten zu wollen. Umso wichtiger ist es daher, sich ständig weiterzuentwickeln und neue Geschäftsbereiche zu erschließen. Ein Beispiel dafür ist das Angebot eines To-Go-Services. Die Popularität anderer Lieferdienste für Lebensmittel wie Picnic oder Flaschenpost hat gezeigt, dass eine große Anzahl Menschen aus den verschiedensten Gründen gerne Lebensmittel liefern lassen. Die Idee, als Unverpackt-Laden auf diese Schiene aufzuspringen ist also potenziell sehr clever. Kunden können dann online eine Warenbestellung aus Lebensmitteln,Naturkosmetik, Drogerieartikeln oder Haushaltswaren aufgeben, die dann per Lieferdienst bis zur eigenen Haustür geliefert wird. Auch mobile Unverpackt-Läden gewinnen zunehmend an Beliebtheit und es gibt sie auf beinahe jedem Wochenmarkt. Dort ist das Sortiment zwar deutlich kleiner, als im stationären Handel, aber die Wochenmarkt-Einkäufer:innen kaufen gerne dort ein, besonders in ländlicheren Regionen, wo es sonst keine oder kaum Unverpackt-Läden gibt. Und der Erfolg gibt ihnen Recht!

Autor:

Gert Rupert Weinhaus aus Kamp-Lintfort

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