Die Angertalbahn

Die Kalkbahn an der Brücker Mühle.
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Seit über 100 Jahren fährt die Eisenbahn durchs Angertal. Der erste Zug fuhr am 28. Mai 1903. Die Angertalbahn wird wegen der Kalktransporte auch Kalkbahn genannt. Sie verläuft größtenteils entlang des Angerbachs zwischen Ratingen West und Wülfrath. Erst nach Fertigstellung der Bahn konnten die großen Kalksteinbrüche um Wülfrath und an der oberen Düssel erschlossen werden. Auf ihr wird Kalk von Wülfrath zu den Hüttenwerken an Rhein und Ruhr transportiert. Kaum eine andere Bahn hat ein so hohes Güteraufkommen. Deshalb schrieb die Strecke von Anfang schwarze Zahlen.

Von 1901 bis 1903 bauten einige hundert Gastarbeiter, überwiegend aus Italien, in nur 26 Monaten die Trasse durch das enge, sumpfige Angertal. 14 Brücken und Unterführungen mussten gebaut werden. Der sumpfige Untergrund wurde u.a. mit Abraummaterial aus Bergwerken befestigt.

Bis 1952 gab es auf der Strecke auch Personenverkehr. In Flandersbach, Hofermühle und Steinkothen machte der Zug Halt. In den ersten Jahrzehnten fuhren täglich vier Züge: morgens und nachmittags ein Zug ab Ratingen, mittags und abends ab Wülfrath. Nach 1945 hängte die Bahn nur noch einen Personenwagen an den Morgen- und Abendzug.

Seit einigen Jahren finden auf der Angertalbahn in unregelmäßigen Abständen auch Sonderfahrten mit Personenzügen statt, meist mit historischen Wagen, teils mit Dampfloks.

Der Kalksteinabbau ist mittelfristig mindestens bis 2048 gesichert, so dass die Strecke eine Zukunft hat. Es gab Pläne, den Personenverkehr durch eine Regiobahn (Circle Line) zwischen Wülfrath und Ratingen-West zu reaktivieren.

Autor:

Norbert Opfermann aus Düsseldorf

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