Düsseldorf: "Modebusiness Award" für den Düsseldorfer Heiko Wunder
Der Nachhaltigkeits-Vordenker

Düsseldorf: Der Designer Heiko Wunder.  | Foto: wunderwerk
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Mit dem siebten "Modebusiness Award" wurde dieses Jahr in der Landeshauptstadt der Fashion-Pionier und Nachhaltigkeitsvordenker Heiko Wunder mit seiner Marke „wunderwerk“ ausgezeichnet. Der Düsseldorfer verbindet in seinem grünen Label trendbewusste und gleichzeitig umweltneutrale Mode. Der Lokalkurier sprach mit dem Designer über Fairness und Verantwortung in der Kleiderindustrie.

Von Andrea Becker

Düsseldorf. Nachhaltigkeit hat für den 49-Jährigen absolute Priorität. "Ich lebe schon immer danach: Ich bin der Natur sehr verbunden. Es beginnt mit der Ernährung, geht über die Tierhaltung und ich hatte schon immer den Wunsch, eine ressourcenschonende, nachhaltige Modekollektion zu entwerfen." Allerdings kam Heiko Wunder erst über Umwege in die Modebranche, denn zunächst wollte er Biologie, Medizin oder Ökotrophologie studieren, aber es sollte letztendlich etwas mit Design sein. Stattdessen begann er eine Ausbildung zum Industriekaufmann bei Steilmann. Danach ging es mit seiner Karriere im wahrsten Sinne des Wortes "steil" bergauf.
Nach Stationen bei hochwertigen Modeunternehmen in Hamburg und Holland und zahlreichen Reisen in die Türkei und nach Fernost, hatte der gebürtige Düsseldorfer genügend Einblicke, wie im Ausland produziert wird.

Umweltschonende Produktion und Mode

"Wenn Sie einmal in einer Deminwäscherei waren, würden Sie den beißenden, chemikalischen Geruch kaum fünf Minuten ertragen und sehen, unter welch menschenunwürdigen Lebensumständen gearbeitet wird", so Wunder und weiter:
"Wir wollen da auf keinen Fall hin und wie kann es sein, dass so gearbeitet wird? Das war für mich ein Schlüsselerlebnis: Ich kann nicht hier mit gutem Gewissen sitzen und die Arbeiter schuften sich für nichts zu Tode."
Im Gespräch vergleicht der Designer die Bedingungen vor Ort mit Viehhaltung übelster Weise: "Die Arbeiter sind sechs Monate, sechs Tage bis zu 16 Stunden am Stück im Einsatz und stehen im Chlor." Eine Erfahrung, die ihm ein "Fenster" geöffnet hat. "Ich will keine Nische abdecken, ich möchte, dass meine Mode und mein Leben keine negativen Auswirkungen auf die Natur haben und ich verstehe nicht, warum die Industrie keine Kulturwendung macht."
Im Gegensatz zu seinen Mitstreitern lässt der Designer seine Deminware "Wunderwerk" komplett chlor- und giftfrei produzieren, wobei er auf eine organische und ökologische Herstellung achtet, damit die Belastung für die Umwelt ein Minimum beträgt. Fairness, soziale Verantwortung im Umgang mit den Arbeitern und biologische Produktion, das sind die Dinge, die der Mode-Pionier in den Fokus stellt.
Im Alltag lebt der Designer ebenfalls umweltschonend und ist damit ein Vorbild für einen klimabewussten Lifestyle. Auch in seinen sechs Geschäften zieht er den gesunden Trend fort, offeriert zudem biologische Kosmetika und Nahrungsergänzungsmittel. Auch Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller lobte in seiner Laudatio Wunders „Engagement als wegweisend.“

Autor:

Andrea Becker aus Essen-Borbeck

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