Unterwegs in Düsseldorf
Das "Monastère" in Unterrath - ein besonderes Quartier
Ein besonderes Quartier
Im bodenständigen Unterrath überrascht an der ebenso bodenständigen "Piwipp" eine langgestreckte Sichtbeton-Mauer mit rostigen Stahlplatten und der Aufschrift "monastere". Sie signalisiert: Hier beginnt eine eigene Welt. Man betritt sie durch ein breites Tor.
Das Kloster
Monastère heißt Kloster und der Name lehnt sich an das ehemalige Trappistenkloster an, das bis zu seinem Abriss 1964 knapp zwei Kilometer entfernt am Kittelbach lag. Das neue Wohnquartier ist zwar auch durch eine Außenmauer von der Umgebung getrennt und die Bewohner bilden eine Art Dorf-Gemeinschaft - dann hören aber auch schon die Gemeinsamkeiten mit dem klösterlichen Leben auf.
Der Dorfplatz am Wasser
Im "Monastere" gibt es 67 Wohneinheiten, in denen Familien, Paare und Singles leben. Tiefgaragen sorgen dafür, dass der Autoverkehr außerhalb des Wohnbereichs bleibt. Platanen säumen die Wege. Gleich am Eingang trifft man auf einen kleinen See, an dem mehrere Häuser liegen. Besonders attraktiv ist der zentrale Treffpunkt mit dem kleinen Teich. Hier herrscht südliche Atmosphäre, wenn sich die weißen Kuben bei schönem Wetter im Wasser spiegeln.
Das innovative Energiekonzept
Das Gelände des Quartiers gehörte früher den Stadtwerken Düsseldorf. Beim Wettbewerb für die Bebauung war ein innovatives Energiekonzept gefordert. Der siegreiche Entwurf setzte auf Erdwärme und Sonnenenergie. Das beginnt bereits vor dem Eingang. Die rostigen Stahlpaneele auf der Mauer sind nicht etwa Kunst am Bau, sondern sie dienen als Solarspeicher für die Warmwasserversorgung.
Ausgezeichnet
Das "Monastere" wurde 2011 fertiggestellt und gehörte 2014 zu den Preisträgern bei der Auszeichnung guter Bauten durch den BDA Düsseldorf. Die Jury lobte die Kompaktheit und Übersichtlichkeit des Quartiers, in dem ohne größere Zersiedelung Menschen stadtnah wohnen können. Positiv werden außerdem die räumliche Gestaltung von Plätzen und Alleen sowie die Proportionen beurteilt. Bei den Wohnformen hätte man sich eine stärkere Differenzierung vorstellen können.
Fazit
Man kann das "Monastere" für stylisch oder steril halten, die verdichtete Bebauung als eng empfinden oder als Möglichkeit, auch in der Stadt nicht anonym, sondern in guter Nachbarschaft zu leben. So sehen es offenbar die Bewohner. Das Quartier ist jedenfalls ein interessanter Versuch, mit moderner Archtitektur und innovativen Konzepten frühere dörfliche Strukturen zeitgemäß und stadtnah umzusetzen.
Ich würde mich freuen, wenn Ihr mich beim Gang durch das "monastere" begleitet.
Quellen und Zitate: s. verlinkte Seiten
Autor:Margot Klütsch aus Düsseldorf |
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