Das ist noch nicht alles!

Manchmal wird man von einer Platte einfach so gefunden…

Es war vor einem der letzten Heimspiele.
Plötzlich hektische Aufbruchstimmung an der Fortuna-Bude!
Was war denn da los? Noch jede Menge Zeit bis zum Anpfiff.

Mal eben nachgefragt, erfahre ich, dass doch der Wölli seine Platte vor dem Spiel vorstellt, das darf doch niemand verpassen. Hm. Der beste Fußball-Kumpel von allen und ich hatten es aber grad so schön. Herrlicher Sonnenschein spiegelte sich im Rhein, das Füchschen schmeckte in der Abendsonne irgendwie besonders gut, also blieben wir erst mal sitzen. So eine Scheibe kann man sich auch später noch mal anhören.
Alles easy, alles im Fluss.

Im Stadion angekommen, habe ich dann doch mal gefragt, wie der Wölli denn jetzt so drauf war.
„Astrein! Genialer Stadionrock, der hat es einfach drauf, der Mann“ lautete die Antwort und das war dann der kurze Moment, in dem ich mich schon etwas geärgert habe.

Also mal am nächsten Morgen flugs reingehört.
Wow! Da ging richtig die Post ab und das Video zusammen mit Campino ist einfach nur dazu gemacht, um gute Laune zu erzeugen und am liebsten mal mitzubrüllen. Wunderbar!

Rein instinktiv habe ich die Tickets für das Konzert im alten Ratinger Hof geordert. Live-Musik ist immer gut, das kann einfach nur eine Riesennummer werden. (Inzwischen ist das Konzert am 12. November aufgrund der starken Nachfrage ins ZAKK verlegt worden…und es ist AUSVERKAUFT…hört-hört!)

Man muss wohl schon bissl bekloppt sein, wenn man ein Konzert einplant, ohne die gesamte CD zu kennen. Das ist eben noch lang nicht alles, aber die CD war bereits geordert.

Und dann brasselt der alte Mann auch schon aus den Boxen und ein Grinsen bemächtigte sich meiner. Bisschen Punkrock, bisschen Country, bisschen Schlager…total erstaunlich.

Nein, singen kann der Wölli wirklich nicht. Aber als ich „Kein Grund zur Traurigkeit“ höre, denke ich: das ist Johnny Cash, der da in mein Ohr flüstert, dass er „noch Blut von mir in seinem Herzen trägt“.

Nein, Wölli singt nicht. Er erzählt Geschichten. Sicher auch ganz viel von seiner eigenen Geschichte. Die Liebe zur Musik ist in jedem Ton deutlich spürbar. Der Mann hat es drauf!

Manches Lied erinnert ein bisschen an Rammstein-Klänge, natürlich sehr stark an die Toten Hosen. Willy deVille zwitschert durch. Und bei dem alten Leandros-Schinken „Du weißt, ich liebe das Leben“ wird das Grinsen noch großflächiger.

Die Musik ist ehrlich, sie ist gut, sie ist nicht außergewöhnlich und sicher auch nicht nach jedem Geschmack. Bei mir hat es allerdings volle Pulle eingeschlagen. Und ich weiß jetzt sehr genau, worauf ich mich unheimlich freue: auf den kommenden Samstag und das Konzert im ZAKK!

Einfach mal reinhören:

Alles noch mal von vorn

Bild: Platten-Cover

Autor:

Annette Kallweit aus Düsseldorf

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