Das große Wort, das führt der Dackel ...
Qietscheknochen und Giraffen
Biber, Bälle, blöde Affen
auch das rosa Gummischwein
fetzt der Dackel kurz und klein
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Bioladenriesenrettich
liegt geschreddert unterm Teppich
Sofakissen, Bein vom Tisch
haben’s Leben hinter sich
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lass ihn niemals aus den Augen
Unschuldsmiene kann nichts taugen
wenn der Dackel hämisch lacht
ist’s bereits kaputt gemacht
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Renitenz und Kampfgebelle
an Herrchens Arsch ne blaue Stelle
die schöne Leine – durchgebissen
Waldi hat’s auf dem Gewissen
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der Salami langer Zipfel
unpaniertes Schweineschnitzel
und das Tageblatt von Heute
sind des Dackels Diebesbeute
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höchst verdächtige Gerüche
ein Häuflein liegt frech in der Küche
„Nein, ich bin es nicht gewesen –
dies widerspricht dem Teckelwesen!“
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Gassi gehen auf die Schnelle?
Waldi steht auf einer Stelle
schnüffelt hier und schnuppert dort
will an keinen and’ren Ort
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da hat ne Hündin hingepisst
und hier liegt ein Haufen Mist
zum Wälzen ist er stets bereit
Gassi gehen? Keine Zeit!
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erhört Herr Dackel doch das Flehn
tut er nicht bei Fuße gehn
hin und her und vor und schnell
auf den Hasen mit Gebell
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droht man Waldi, dem Banausen
mit „Tiere suchen ein Zuhause“
macht er schnell auf „armer Wicht“
Herrchen, nein, das darfst du nicht
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wer soll sonst dein Bettchen wärmen
nachts um drei mit Qietschis lärmen
wer nagt lieb an deinem Schuh
gibt beim Fernsehen keine Ruh
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wer tanzt Stepp auf deinem Magen
verziert mit Dreck den Sitz vom Wagen
wer schleckt schlabbernd dein Gesicht
und knurrt: „Das Loch? Das war ich nicht!“
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dann liegt Waldi zum Entzücken
auf dem Rauhaardackelrücken
„Kraule meinen dicken Bauch
und die kleinen Pfötchen auch
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bist du grad so schön dabei
pell‘ mir doch ein Osterei
auch ein Würstchen tät mir gut
mit Schweinespeck und Rinderblut.“
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„Jawohl, mein Bester“, Menschlein spricht
erfüllt beflissen seine Pflicht
verneigt sich tief vor seinem Herrn
so hat's der liebe Teckel gern
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im Rudel ist es klar geregelt
der Dünne schwimmt, der Dicke segelt
Herrchen ist ein doofer Lackel
das große Wort, das führt der Dackel
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Wau
genau …
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Text, Reim & Tapsi-Foto: Roger Sponheimer
Autor:Roger Sponheimer aus Düsseldorf |
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