Kunst, Reisen +Entdecken
Dangast bietet viel für Düsseldorf.
Am Jadebusen an der niedersächsischen Nordseeküste liegt ein sehr verträumtes Fischerdorf. Das Nordseebad Dangast wurde über viele Jahrhunderte vom Fischfang geprägt. Nun ist es ein Stadtteil von Varel, ein Kurort mit 545 Einwohner und durch seine besondere Lage bietet es auf einem Geestrücken einen sensationellen Blick auf die Nordsee.
Im 11. Jahrhundert wurde Dangast erstmalig erwähnt. Seine bewegte Geschichte von Sturmfluten und friesischen Häuptlingen gab Stoff für viel Seemannsgarn. In der heutigen Zeit gibt es viele andere Angebote die Dangast für Besucher interessant macht. Das Hafenfest, das Watt en Schlick Fest und das Freilichttheater am Deich sind weitere Höhepunkte des Jahres.
Doch in den letzten 100 Jahren wurden Angebote von Kunst und Kultur prägend für das ehemalige Fischerdorf. Im ganzen Ort sind diese Einflüsse sichtbar. Und besonders am Strand sind Kunstwerke zu bewundern die nun zum typischen Erscheinungsbild des kleinen Nordseebades gehören.
Es ist der Dangaster Kunstpfad der mit 21 Bildtafeln seit 2004 den Besuchern Einblicke in die künstlerische Vergangenheit bietet. Die Tafeln stehen an Standpunkten an den die Künstler ihr Motiv fanden. Ein Ausgangspunkt für diesen Pfad ich das gut restaurierte alte Kurhaus direkt am Deich. Und hier ist die Einkehr unbedingt zu empfehlen da dort der weltweit beste Rhabarberkuchen verköstigt werden muss. Der Aufstieg zum Künstlerort begann 1907 als der Brücke Maler Karl Schmidt-Rottluft, mit den Freunden Erich Heckel, Max Pechstein und Emma Ritter sich ihre Dangaster Zeit bis 1912 gönnten und zahlreiche Kunstwerke gestalteten. Auf Empfehlung von Schmidt-Rottluft, nach im hat die Düsseldorfer Kunsthalle ein besonderes Stipendium benannt, zog der Künstler Franz Radziwill 1923 nach Dangast und ließ sich hier nieder. Sein Wohnhaus an der Sielstrasse 3 wurde nach seinem Tode im Jahr 1983 zum Museum gestaltet. Ein unbedingtes muss auf diesem Kunstpfad. Die spektakulärsten Objekte befinden sich am Strand direkt am Deich. Sofort fällt der „Phallus“ von Eckart Grenzer auf. Dies ist ein 4,6 Tonnen schwerer Granit Phallus. Eine natürliche Begegnung der Geschlechter, da der Phallus alle 12 Stunden vom Meer umarmt wird. Vor dem Dangaster Kurhaus ist auch der Kaiserstuhl von Butjatha zu bestaunen. Aus Düsseldorfer Sicht dürfte das Kunstwerk „Jade“ von unserem Anatol Herzfeld alle Blicke auf sich ziehen. Die Figur ist drei Zentner schwer, nackt, grün durch das Wasser und wurde 1979 erschaffen und dort aufgestellt. Sie schaut stehend auf einem Sockel unterhalb des alten Kurhauses auf den Jadebusen. Sie hat im Laufe der Jahre einige Sturmfluten erlebt. So auch 1993 als der damalige Wirt das Kurhauses die Figur retten konnte und Anatol sie reparierte. All dies zusammen macht den Besuch von Dangast empfehlenswert, zumal auch Varel und Jever unbedingt besucht werden sollte.
Autor:Alfred Wolff aus Düsseldorf |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.