CSD Euskirchen verbietet Fetischkleidung

Foto: dpa

Euskirchen - Die Entscheidung des Christopher Street Day (CSD) in Euskirchen, Fetischkleidung und Puppy Hoods von der Veranstaltung zu verbieten, hat eine Welle der Enttäuschung und des Unverständnisses in der Community ausgelöst. Trotz der Erklärung der Organisatoren gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa), dass sie sich gegen Ausgrenzung und Diskriminierung einsetzen, wird das Verbot von einigen als inkonsistent mit diesen Werten betrachtet.

Die Kritik konzentriert sich darauf, dass das Verbot solcher Ausdrucksformen der Identität der Communitymitglieder widerspricht, die genauso ein integraler Bestandteil der Gesellschaft sind und das Recht haben, ihre Identität öffentlich zu zeigen. Einige Mitglieder haben ihre Enttäuschung über die Entscheidung der Organisatoren in den sozialen Netzwerken kundgetan und ihre Unzufriedenheit darüber ausgedrückt, dass ihre Vielfalt und Selbstausdrucksmöglichkeiten eingeschränkt werden.

Beispiele finden Sie auf Instagram: rheinfetisch.nrw | Homo__Pinguin | puppy.nrw

Bislang gibt es noch keine offizielle Reaktion der Organisatoren des CSD Euskirchen auf die aufkommende Kritik und die Forderungen nach Erklärungen. Die Community wartet gespannt darauf, ob und wie die Organisatoren auf die Bedenken und Anliegen der Mitglieder reagieren werden.

Der CSD Euskirchen wird aufgefordert, den Dialog mit der Community zu suchen und eine offene Diskussion über die Entscheidung zum Verbot von Fetischkleidung und Puppy Hoods zu ermöglichen. Die Einbindung der Betroffenen in den Entscheidungsprozess wird als wesentlich angesehen, um eine Veranstaltung zu schaffen, die die Vielfalt und die Rechte der LGBT+ Community respektiert und feiert.

Update: 14:35 Uhr 
Mittlerweile hat der Veranstalter auf Anfrage eine Klarstellung verschickt:
"Die Aussage, dass die Fetisch Community vom CSD in Euskirchen ausgeschlossen wurde ist schlichtweg falsch.
Auf Anfrage wurde den betreffenden Personen telefonisch die Auflagen der Polizei Euskirchen, sowie Verhaltenshinweise für die Veranstaltung mitgeteilt. Es wurde zu keiner Zeit eine Teilnahme ausgeschlossen.
Auflage der Polizei in Euskirchen ist, dass das Tragen von Masken (auch Puppy Masken) untersagt ist. Diese dürfen jedoch sichtbar mitgeführt werden. Diese Entscheidung muss in NRW im Einzelfall geprüft werden und ist uns - den Veranstalter:innen - so mitgeteilt worden.
Des weiteren wurde auf Anfrage mitgeteilt, das Fetisch-Bekleidung getragen werden kann, allerdings wurde darum gebeten von z.B. Nacktheit, Züchtigung oder sexuelle Handlungen abzusehen, da es sich um eine familienfreundliche Veranstaltung handelt.
Hier gab es zudem im Vorfeld bereits drohende Äußerungen in den Sozialen-Medien, das es Personen gibt, welche genau auf solche Darstellungen warten, um handgreiflich zu werden."
Inhalt und Ton des Telefonats zwischen Puppy NRW und dem Veranstalter war ein anderer – im Ergebnis ist das Statement erfreulich. Puppy NRW wird versuchen, morgen ein Gespräch mit der Polizei zu führen, in dem die genauen Auflagen in Erfahrung gebracht werden sollen und ob es eine Anordnung hierzu gibt.

Update: 15:30 Uhr
Die Organisatoren haben sich zum Vorfall gemeldet, hier finden Sie das Statement.

Update: 06:34 Uhr 
Ein Video ist auf der Plattform Youtube aufgetaucht. Die Puppy Community sagt darin, dass sie für Vielfalt, Toleranz und Akzeptanz stehen. Mehr erfahren Sie hier.

Autor:

Lisa Hofer aus Düsseldorf

Lisa Hofer auf Instagram
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