Bohlen, Stunk und Krempel: Eindrücke vom Flohmarkt Messe Düsseldorf

Fotos: Marjana Kriznik
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Dieter Bohlens Ergüsse sind keinen Pfifferling mehr wert. Sozusagen: Rammsch für'n Trödel. Zumindest hatte diesen Eindrucks, wer am gestrigen Sonntag den Trödelmarkt auf dem Messe-Parkplatz in Düsseldorf besuchte. Und das taten sehr viele. Bei bombigem Frühlingswetter waren trödeln, feilschen, aber leider auch Stunk angesagt.

Für die meisten Besucher war es einfach nur herrlich: Bummeln, kramen, Bratwurst, Reibekuchen, Waffeln und Co. essen und noch mehr bummeln. Es gab aber auch andere Zeitgenossen. Jene, die wohl den Adrenalinkick durch aggressives Rumstänkern brauchen: An einem Stand, wo sogar der Sicherheitsdienst her musste, entluden sich schien's jede Menge Aggressionen: Ein militanter Flohmarktbesucher forderte lautstark und auf äußerst "uncharmante" Art und Weise den Umtausch eines Schnäppchens und die Herausgabe des Kaufpreises. Die Rede ist hier von sage und schreibe drei Euro für eine Tasche, die er zwei Stunden davor an besagtem Stand gekauft hatte.

Unter fassungslosem Kopfschütteln und missbilligenden Kommentaren der Umstehenden ("Die werden auch immer aggressiver!") gab der uneinsichtige, zornübermannte Mann einfach keine Ruhe. Das ungeschriebenen Gesetz, dass es nicht üblich ist, das Flohmarkt-Ware umgetauscht wird, schien ihn herzlich wenig zu tangieren. Es dauerte geraume Zeit, den unangenehmen Zeitgenossen zur Vernunft zu bringen. Wäre er zu Primark gegangen, hätt's die Tasche fast für dasselbe Geld gegeben. Und umgetauscht hätt' er sie auch bekommen. Allerdings ist ein Einkauf bei der Billigkette auch recht zweifelhaft, andere Geschichte....

Angestaubter Bohlen

Auf den zu Wühlflächen umfunktionierten Tapeziertischen staubten indes - neben jeder Menge Krimskrams, Nippes und Co. auch Dieter-Bohlens "Memoiren" vor sich hin. Niemand, der die Ergüsse des Pop-Titanen erstehen wollte. Staub - allerdings wischen - wollte wohl auch ein Flohmarktbesucher an anderer Stelle mit seiner potentiellen, neuesten Errungenschaft: Einer Herrenhose. Und versuchte den Preis auf sage und schreibe 2.50 Euro zu drücken. Sein Kommentar: "Wenn 'se nicht passt, kann ich noch nicht einmal Staubwischen damit."

Die Besucher waren kritisch, prüften gut, bevor sie kauften: Etwa den Erwerb von Ledergürteln für drei Euro: "Kannse sagen was de willst, aber da steht mit deutschem Zertificat, wer's glaubt, wird selig."

Mit zufriedenen Gesichtern und prallen Tüten zogen die Besucher nach einem gelungenen Flohmarkt-Tag gen Parkplatz.

Autor:

Marjana Križnik aus Düsseldorf

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