Aus für St. Laurentius - Filialkirche wird zur Kita

Pastoralreferent Martin Kürble blikt zurück. Foto: Köhlen

Es war ein langer Entscheidungsprozess in der Seelsorgeeinheit Düsseldorf Rheinbogen und im Bistum Köln, aber nun ist es amtlich: St. Laurentius muss schließen. Wie es nun weitergeht ? Die Filialkirche in Holthausen bekommt eine neue Bestimmung.

Sie ist in den 1970er Jahren gebaut und mehr oder weniger als Schulkirche benutzt worden. Nun hat sie ausgedient. Nein, nicht ganz! Denn nach den Plänen der Kirchengremien und des Erzbistums Köln wird St. Laurentius zu einem Kindergarten umfunktioniert.

Die katholische Seelsorgeeinheit umfasst etwa 16000 Mitglieder, die sich auf fünf Pfarrkirchen verteilt. Zwischen der 900 Jahre alten Pfarrkirche St. Hubertus, die die viertälteste Kirche auf dem Stadtgebiet Düsseldorf ist und St. Joseph in Holthausen, die 1905 vom Architekten Wilhelm Sültenfuß erbaut wurde, liegt St. Laurentius. Sie wird nunmehr nach einem relativ langen Entscheidungsprozess geschlossen. „Der Bedarf für eine dritte Kirche in diesem Bereich ist nicht mehr gegeben, zumal sich auch im Stadtteil Holthausen das Gemeindeleben wesentlich verändert hat“, führt Pastoralreferent Martin Kürble aus. Auch ist nach seiner Auffassung den historisch gewachsenen Kirchen Rechnung getragen worden. Jedoch bleibt das Gotteshaus den Mitgliedern erhalten. Erst nachdem die neue Nutzung, sprich die Schaffung einer Kindertagesstätte geklärt war, stimmten der Erzbischof, der Priesterrat, die Kunstkommission und weitere Abteilungen des Erzbistums der Schließung zu.

Die Hülle bleibt

Nun sind der Träger, „Flingern mobil“ sowie die Stadt Düsseldorf gefordert. Obwohl noch keine Architektenpläne vorliegen, ist klar: Die Hülle bleibt, der Innenraum erhält Zwischendecken. Dadurch sollen großzügige Räumlichkeiten entstehen. „Es soll Platz für fünf Gruppen der Kindertagesstätte geschaffen werden“, erklärt Kürble. Dies ist für alle Beteiligten eine Win-win-Situation. Die Kirche bleibt als Gebäude erhalten und die dringend erforderlichen Kindergartenplätze schaffen eine enorme Entlastung. „Außerdem“, so Kürble, brauchen sich die Menschen, die am Bau der Kirche beteiligt waren, die hier getauft wurden oder auch geheiratet haben, nicht von „ihrer“ Kirche verabschieden.“ Und er ergänzt: „Es wäre ein Trauerspiel, wenn die Kirche aus der Gemeinde verschwinden würde!“

Auf den Träger und die Stadt Düsseldorf kommen erhebliche Kosten zu. Nicht nur die architektonische Veränderung steht an, sondern auch ganz banale Arbeiten sind dringend erforderlich. So muss neben den üblichen Sanierungsarbeiten am Gebäude, eine neue Heizanlage installiert, geeignete Sanitäreinrichtungen und eine Küche geschaffen werden.
Ob der neue Träger Miete zahlen muss, konnte nicht geklärt werden. „Dies sind Vertragsinhalte, die noch ausgehandelt werden müssen“, gibt der Pastoralreferent diplomatisch zu verstehen.

Orgel zu verkaufen

Christi Himmelfahrt ist dann mit der letzten Messe endgültig Schluss. Dann wird die Kirche geräumt. Wer sich für Orgel, Bänke und Lautsprecheranlage interessiert sollte jetzt schon ein Gebot abgeben. Die Kunstgegenstände werden aller Voraussicht nach in Köln beim Erzbistum eingelagert. „Der ein oder andere Gegenstand wird wohl einen Platz in den anderen Kirchen finden“, meint Kürble. Auch die kleine Kapelle wird bleiben. Dort sollen die Kinder Gottesdienst feiern können. Für die Kids wird’s allemal spannend.
Peter Frank

Autor:

Peter Frank aus Düsseldorf

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