"Auf der Bühne sterben - das wäre es!" - Interview mit Doro Pesch

Foto: Oleksandr Voskresenskyi
8Bilder

Rock meets Classik – das bedeutet Welthits der Rockmusik mit bombastischer klassischer Musik kombiniert. Die Show macht am Mittwoch, 6. April, Station in der Mitsubishi Electric Halle in Düsseldorf Station. Für den instrumentalen Part sorgen auf der Tour die Mat Sinner Band und das Prager Bohemian Symphony Orchestra.

Sie unterstützen dabei Gesangsgrößen, die mit ihren Stimmen die Rockgeschichte geprägt haben. Mit dabei sind in diesem Jahr Joey Tempest („Europe“), Steve Walsh (Kansas), Scott Gorham und Ricky Warwick (Thin Lizzy), Midge Ure (Ultravox), Dan McCafferty (Nazareth), sowie Andy Scott und Pete Lincoln (The Sweet). Als Special Guest ist außderdem die deutsche Metal-Queen Doro zu Gast, die als gebürtige Düsseldorferin hier ein Heimspiel gibt und ihren brandneuen Song „Love's gone to hell“ präsentieren wird.

Wir haben Doro vorab getroffen und mit ihr über ihre neue EP, die bald erscheinende DVD und die Rock Meets Classic Show gesprochen.

Nach 30 Jahren Musikmachen – ist es da immer noch aufregend, wenn Du einen neuen Song herausbringst, so wie jetzt „Love's gone to hell“?
Es ist noch genauso wie am ersten Tag, ich bin genauso aufgeregt, vor allem, weil mir dieser Song ganz besonders am Herzen liegt. Ich habe ein gutes Gefühl, so wie damals bei meinem großen Hit „Für immer“. Und wir haben ein tolles Video gemacht, passend zu der gefühlvollen Midtempo-Ballade.

Der Text handelt ja von dem Ende einer Liebe. Spielt bei so etwas auch persönliche Erfahrung mit?
Ich mag gefühlvolle Sachen und klar, so etwas ist immer auch persönlich, das haben wir doch alle schon erlebt, dass ein Liebe zu Ende geht.

Auf der neuen EP wird auch dein Duett mit dem kürzlich verstorbenen Sänger von Motörhead, Lemmy Kilmister, „It still hurts“ noch einmal veröffentlicht.
Ich kannte Lemmy seit 1984, daraus ist eine echte Freundschaft entstanden. Die Welt hat mit ihm einen von den ganz Großen verloren. Ich war noch auf seinem letzten Konzert in Düsseldorf und habe mich mit ihm getroffen. Er war so dünn und ernst, und als ich ihm zu seinem Erfolg mit der ausverkauften Tour und dem Gig gratuliert habe, meinte er nur „Yes, but I'm too old to enjoy it“ (Ja, aber ich bin zu alt, um es zu genießen) – das hat mir fast das Herz zerissen.

Wirst du den Song noch einmal mit jemand anderem singen?
Wir haben versucht, für unsere USA-Tour „It still hurts“ zu proben. Johnny Dee, unser Drummer, sollte dabei Lemmys Part übernehmen. Aber der Versuch endete ganz schnell in Tränen. Die Zeit ist noch nicht gekommen. Aber wenn, dann mit einem de Jungs aus meiner Band. Wir haben Lemmy dann den Song „Without you“ gewidmet.

Du bist ja jetzt Special Guest bei der „Rock meet Classic“-Tour, welche Songs wirst du dort spielen?
Auf jeden Fall „Für immer“ und natürlich mein neuer Song „Love's gone to hell“, außerdem noch „All we are“. Es ist auch geplant, dass ich noch zwei Songs mit anderen Künstlern spiele, da steht aber noch nicht fest, was und mit wem.

Auf wen freust du dich denn am meisten?
Auf alle Fälle auf die Jungs von „The Sweet“. „Ballroom Blitz“ war mein absoluter Lieblingssong, als ich 7 oder 8 Jahre alt war. Vor wenigen Monaten war ich beim Sweet-Konzert in Berlin. Die Jungs haben mich auf die Bühne geholt und wir haben „Ballroom Blitz“ gerockt. Das hat super funktioniert und vielleicht wiederholen wir das ja spontan auch bei Rock Meets Classic.

Apropos klein: Bis auf deinen Drummer sind deine Musiker ja alle ziemlich lange Kerle. Ist das Absicht, weil du so klein und zierlich bist, oder Zufall?
Absoluter Zufall! Wichtig ist, dass sie rocken können – und das können sie. Mit Johnny Dee und Nick Douglas (Bass) spiele ich ja jetzt schon seit über 10 Jahren zusammen. Bei beiden hatte ich auch sofort ein gutes Gefühl, als ich sie zum ersten Mal getroffen habe. So was ist wichtig.

Am 29. Juni erscheint ja dann deine DVD „30 Jahre DORO – Strong & Proud“. Was dürfen die Fans da erwarten?
Um die acht Stunden fettes Material: Drei ganze Konzerte, davon eines in Wacken und zwei aus Düsseldorf, die Doku „Behind the courtains“ mit jeder Menge Blicke hinter die Kulissen und natürlich Bonus-Tracks – eben die Highlights aus 30 Jahren.

30 Jahre, die dir auch jede Menge Auszeichnungen eingebracht haben. Im Mai bekommst du außerdem noch den „Metal Godness Award“ in Vegas überreicht, 2013 hast du den „Legend Award“ bekommen. Haben die Trophäen alle einen besonderen Platz bei dir?
Ich habe ja leider schon zwei Mal mein ganzes Hab und Gut in den USA wegen Hurricanes verloren, da war leider auch die ein oder andere Auszeichnung dabei. Aber alles andere hat inzwischen in meiner Düsseldorfer Wohnung einen Ehrenplatz.

Bei 30 Jahren Karriere, Ehrenbekundungen ohne Ende – denkst du da mal ans Aufhören?
Niemals! Jeder Tag ist ein neuer Anfang, eine neue Herausforderung und ein neues Abenteuer. Ich habe immer noch Lampenfieber wie am ersten Tag und es macht immer noch Spaß. Ich lebe inzwischen gesund, treibe Sport und fühle mich fitter als vor 30 Jahren. Wegen mir kann es ewig so weiter gehen. Am liebsten würde ich einfach irgendwann auf der Bühne tot umfallen. Das wäre es.

Gewinnspiel

Wir verlosen 10x2 Freikarten für Rock meets Classic am 6. April in Düsseldorf! Wer mitmachen will, ruft bis einschließlich Sonntag, 27. März, 24 Uhr, unsere Hotline 0137/855 66 00 an (50 Cent aus dem Deutschen Festnetz, MIT, Mobilfunkpreise können abweichen) und beantwortet folgende Frage richtig: „Wer ist der Special Guest?“
Die Gewinner werden benachrichtigt, der Rechts­weg ist ausgeschlossen. Viel Glück!

Autor:

Silke Brembt aus Mülheim an der Ruhr

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.