Archäologische Untersuchungen: Kaiserswerther Markt wird gesperrt
Der Kaiserswerther Markt soll umgestaltet werden. Bevor die Arbeiten starten, wird die künftige Baustelle im Januar nochmals archäologisch untersucht.
Die Lage unterirdischer Funde muss vorab möglichst genau ermittelt werden. Zu diesem Zweck wurden bereits im Juni 2016 Messungen per Georadar durchgeführt. Da jedoch die Ergebnisse dieser zerstörungsfreien Methode nicht eindeutig waren, sind nun weitere archäologische Untersuchungen erforderlich. Auf Empfehlung der Archäologen werden Suchschlitze angelegt, die beidseitig der Mittelinsel quer zur Fahrbahn verlaufen sollen. Ziel der Suchschlitze ist es, die Lage des alten Rathauses abzuklären.
Fundamente in der Tiefe vermutet
Es wird vermutet, dass seine Fundamente in größerer Tiefe liegen als bislang angenommen. Möglicherweise befindet sich der gesamte Kaiserswerther Markt auf einer Aufschüttung, die vor einigen hundert Jahren aus Gründen des Hochwasserschutzes angelegt wurde. In diesem Fall läge das mittelalterliche Rathaus deutlich unter dem heutigen Geländeniveau.
Die Untersuchungen werden lediglich einige Tage in Anspruch nehmen. Für das Anlegen der Suchschlitze sind in der Zeit vom 9. bis 20. Januar an einigen Tagen halbseitige Straßensperrungen in Verbindung mit Halteverbotszonen im Bereich der Hausnummern Kaiserswerther Markt 25-31 und gegenüber erforderlich.
Hintergrund: Umgestaltung des Kaiserswerther Marktes
Der Vorentwurf zur Umgestaltung des Kaiserswerther Marktes wurde der Bürgerschaft und den Bezirkspolitikern im Juni 2016 vorgestellt. Dabei wurde neben vielen anderen Themen auch über die zu erwartenden Bodendenkmäler berichtet. So werden im Bereich der Mittelinsel und der angrenzenden Fahrbahnen die Fundamente des mittelalterlichen Rathauses vermutet. Grundsätzlich besteht eine gesetzliche Verpflichtung zum Erhalt beziehungsweise schonenden Umgang mit Bodendenkmälern. Um mögliche Konflikte zwischen den geplanten Maßnahmen und den Anforderungen des Denkmalschutzes zu vermeiden, werden bereits im Vorfeld umfassende archäologische Untersuchungen durchgeführt. So können gegebenenfalls erforderliche Umplanungen vorgenommen und Baustillstandszeiten minimiert beziehungsweise zeitlich eingegrenzt werden.
Die Planung für die Umgestaltung des Kaiserswerther Marktes basiert auf Anregungen zahlreicher Bürgerinnen und Bürger, die sich im November 2014 im Rahmen der Bürgerbeteiligung geäußert hatten. Die Mehrzahl von ihnen hatte sich für eine grundsätzliche Beibehaltung des derzeitigen Erscheinungsbildes ausgesprochen. Vielfach gewünscht wurde auch eine größere Flexibilität der Platzfläche, um die Durchführung von Veranstaltungen zu erleichtern. Ein entsprechendes Grundkonzept wurde im September 2015 von der Bezirksvertretung 5 beschlossen.
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