Günter Grass: "Was gesagt werden muss"

Günter Grass, 12. Okt. 2007, CC-BY-SA-2.0-DE., Creative Commons-Lizenz , hier klicken  Urheber: Hans Weingartz

Der Literaturnobelpreisträger Günter Grass hat in einem Gedicht die israelische Politik gegenüber dem Iran kritisiert. Die Meinungen darüber gehen weit auseinander. Vom „Linken“ Lob über „diplomtischer“ Enthaltung der Bundesregierung bis zu herber Kritik.
Der Publizist Henryk M. Broder wirft Grass vor, er habe schon immer ein Problem mit Juden gehabt und Grass sei "der Prototyp des gebildeten Antisemiten“ aus WELT ONLINE hier klicken
Grass: "Warum aber schwieg ich bislang?" „Weil ich meinte, meine Herkunft, die von nie zu tilgendem Makel behaftet ist, verbiete, diese Tatsache als ausgesprochene Wahrheit dem Land Israel, dem ich verbunden bin und bleiben will, zuzumuten.“
Hat die Kritik gegen die Politik der israelischen Regierung etwas mit Antisemitismus zu tun? Darf man die Siedlungspolitik der israelischen Regierung oder die Bombardierung der Palästinenser kritisieren, oder gar vor einem Krieg gegen den Iran warnen, ohne gleich in die antisemitische Ecke gestellt zu werden?
Link zum „Gedicht“: hier klicken
Was würde Stéphane Hessel dazu sagen? Indignez-vous!
Ich sage: „Schweigen ist feige – Reden ist Gold“.

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Günter van Meegen aus Bedburg-Hau

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10 Kommentare

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Imke Schüring aus Wesel
am 05.04.2012 um 22:54

Kluge Worte Heinz

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Barbara Erdmann aus Gladbeck
am 06.04.2012 um 15:08

Jeder hat das Recht und eigentlich auch die Pflicht, seine Bedenken, seine Ängste und Warnungen öffentlich zu machen, wenn sie die Menschen, die Gesellschaft und die Politik betreffen. Günter Grass hat seine Meinung gesagt auf eine durchaus literarische Weise. Schluss und Punkt!
Wer da wieder das übliche verstaubte Kleid des Antisemetismus aus dem Schrank holt - das uns sicher noch immer und auch überall auf der Welt auf den Straßen begegnet - begreift eben nicht, dass es auch Menschen gibt, die klug, mutig, weitsichtig, verantwortungsvoll UND DEMOKRAT sind und vielleicht tatsächlich eine eigene gefasste Meinung äußern, ohne dass ihm gleich wieder ein "-ismus" - Kostüm umgehängt wird.
Letztlich möchte ich noch die Frage loswerden: Ist es eigentlich ein Wunder, dass der Normalbürger in unserer ach so schönen Demokratie nur so lange den Mund aufmachen darf, wie er die Massen-Meinung vertritt?

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Hans Peter Schulzke aus Bottrop
am 06.04.2012 um 18:49

Meinungsfreiheit sagt man, ist mein Recht.
Was ist daran auch schlecht ?

Nur, habe ich das Recht ?
Ich sage - Nein -
und das ist schlecht.

Gedanken sind frei, weiß jedes Kind,
doch frei sind nicht alle Gedanken,
wenn sie aufgeschrieben sind !

Es gibt Gesetze, die sollen auch die Freiheit regeln,
aber schreibe ich offen die Wahrheit,
liege ich daneben.

Auch Zeitungsschreiber, so ist das leider,
dürfen auch nicht alles was sie rausgefunden,
veröffentlichen für ihre Kunden.

So ziehe ich den Hut, vor dem,
der es trotzdem tut.

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Wünsche allen Lesern ein friedliches Osterfest
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