Der Alpener Horst Teurlings bekam den Diamantenen Meisterbrief

Harte Arbeit in der Backstube

Alpen. Für den Alpener Horst Teurlings hat Handwerk nicht nur einen goldenen Boden. Seit 60 Jahren ist er nun schon Meister im Bäckereihandwerk. Gestern wurde er dafür von der Kreishandwerkerschaft in Kevelaer mit dem Diamantenen Meisterbrief ausgezeichnet.
Der 82-jährige Horst Teurlings wurde in eine Bäckereifamilie hinein geboren. Großvater, Vater und drei von fünf Söhnen übten das ehrwürdige Handwerk aus. Mit 14 Jahren kam der Alpener im elterlichen Betrieb in die Lehre. "Mit einer Sondergenehmigung ausgestattet, durfte ich bereits mit 16 Jahren den Führerschein machen", erinnert er sich an die ersten Jahre. Im Alter von 22 Jahren ging Horst Teurlings gemeinsam mit einem Bruder zur Meisterschule. Im Jahr 1959 gab es in Alpen vier Bäckereien. "Wir waren Handwerker im klassischen Sinne", betont Teurlings. "Es gab zwar auch schon Brotfabriken, aber noch keine Discounter."

Drei Lehrlinge

1963 übernahm der Horst Teurlings den elterlichen Betrieb an der Burgstraße. Hier wurden dann Tag für Tag Brötchen, Brot, Backwaren aber auch Torten verkauft. Die Backstube war das Reich von Horst Teurlings. Um den Verkauf kümmerte sich Ehefrau Karin.
In all den Jahren bildete der Meister lediglich drei Lehrlinge aus. Es gab einfach kein Interesse am Beruf des Bäckers bedauert Horst Teurlings. Man musste morgens ganz früh raus. Die Arbeit in der Backstube war körperlich hart und schweißtreibend. Es gab kaum Freizeit. Auch die Bezahlung fiel nicht üppig aus.
Nach 56 Jahren Selbständigkeit war am 31. Dezember 1990 aus gesundheitlichen Gründen für Horst und Karin Teurlings Schluss.
Der Beruf des Bäckers hat sich im Laufe der Zeit gewandelt. Die industrielle Fertigung hat der Branche ihren Stempel aufgedrückt. Ausgleich von der schweren Arbeit in der Backstube fand Horst Teurlings beim Sport. Er war aktiver Fußballer, Alpener Schützenkönig und hatte auch ein Faible für den Reitsport. Gerne fährt das Ehepaar Teurlings zu großen Rennereignissen und genießt die besondere Atmosphäre.
Christoph Pries