Kein weiterer Kiesabbau auf der Bönninghardt
Fackelmarsch mit anschließender Mahnwache im Besenbinderdorf

Weit über 200 Teilnehmer beim Fackel- Protestmarsch op de Hei
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Nicht nur Alpener nahmen teil

„Kein Kiesabbau mehr auf der Bönninghardt und schon gar kein Trockenabbau mit bis zu 40 m tiefen Löchern“. So lautet der Protest von weit über 200 Kiesabbaugegnern, die sich am Donnerstag an der Straße „Am Flughafen“ direkt neben der Wunschfläche der Kiesindustrie zum Protest- Fackelmarsch versammelt haben. Auch die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr sind mit von der Partie. Dass die niederrheinische Landschaft durch die Abgrabungen mittlerweile wie ein Schweizer Käse aussieht, ist nun mal eine Tatsache. Deswegen nehmen nicht ausschließlich Alpener Bürger teil, sondern wie Melanie Gronau von der Bürgerinitiative „Erhaltet den einzigartigen Niederrhein“ (EDEN) aus Rees zusammen mit Günter van Meegen, auch Gegner aus anderen niederrheinischen Regionen. , „Wir möchten auf diese enorme Landschaftszerstörung aufmerksam machen. Es kommt ja noch dazu, dass ein erheblicher Anteil für den profitablen Export verwendet wird“, beschreibt Gronau ihre Motivation für die Teilnahme und fordert, „Da sehen wir ganz dringenden Handlungsbedarf seitens der Landesregierung“. Allerdings sieht sie momentan eher eine weitere Begünstigung der Kiesindustrie durch die Landesregierung, die nach ihrer Meinung weiteren Abgrabungen Tür und Tor öffnet.
Auch der Alpener Bürgermeister Thomas Ahls steht hinter den Gegnern des weiteren Kiesabbaus. „Es gibt auch Abgrabungsflächen, bei denen wenig protestiert wird“, spielt er auf die Kiesförderung im Alpener Ortsteil Drüpt an, „aber hier sind es 18,5 ha, die für die Trockenabgrabung vorgesehen sind. Dazu kommt die Perspektive, dass in zwanzig, dreißig Jahren vielleicht noch ein viel größerer Teil der Bönninghardt ausgekiest wird. Dieses Szenario kann sich hier kein Mensch vorstellen“. Seine Hoffnung, „Auch in der Verwaltung arbeiten Menschen, die sich von einer breiten Bürgerbewegung beeindrucken lassen. Das war vor zehn Jahren schon einmal erfolgreich und wir hoffen, dadurch ein Umdenken herbeizuführen“.
Nachdem Herbert Oymann, der Ortsvorsteher des Besenbinderdorfes, die Anwesenden mit den Worten, „Was wir hier veranstalten, gefällt der Landesregierung bestimmt nicht. Aber genau das ist der Sinn“, begrüßt hat, singt man zusammen die zwei, extra für den Protest umgeschriebenen Lieder der Kiesabbaugegner, die durch inhaltliche Aussagen wie, „Der Kies bleibt hier“, bestimmt werden.
Dann werden die Fackeln verteilt und es geht, gesichert durch Polizei und Feuerwehr, auf den eigentlichen Protestmarsch durch das Feld der Begierde für die Kiesindustrie. Nach etwa einer dreiviertel Stunde erreicht die Gruppe den Hof der Familie Hackstein, wo bereits alles für die alljährlich stattfindende Mahnwache hergerichtet ist.
Angelika und Harald Kaminski leben in Bönninghardt und hoffen, dass der Protest erneut den Erfolg wie vor zehn Jahren hat. „Dass ein großer Teil des hier abgebauten Kieses auch noch nach Holland exportiert wird, zeigt wieder, dass es einzig und allein um Geld geht“, bedauert Angelika und ihr Mann bekräftigt, „Bei einer Abgrabung ist die Natur erst einmal auf viele Jahre hinaus zerstört“. Zudem haben die beiden Angst vor dem durch den Abbau bedingten Schwerlastverkehr. „Zusätzliche 80 bis 90 LKW pro Tag wünscht sich hier niemand“.

Randolf Vastmans

Autor:

Randolf Vastmans aus Xanten

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