Projekt HOME Alpenmusik belegt landesweiten zweiten Platz
Ministerin Scharrenbach verleiht Heimatpreis an Flüchtlingshilfe Alpen e.V.

von links: Judy Bailey, Malloev Qurbonali Anass, Valentin, Ministerin Ina Scharrenbach und Johannes Schmitz
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Zu Gast in Alpen

war am Donnerstag Mittag Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung in NRW im Rahmen ihrer „Heimat Tour 2020“.
Grund war das Projekt „HOME Alpenmusik“ der Alpener Flüchtlingshilfe, welches beim landesweiten Wettbewerb, an dem etwa 180 Städte und Kreise teilnahmen, den zweiten Platz belegt hatte.
Zusammen mit Chören und Musikvereinen aus Alpen und Umgebung hatten Patrick Depuhl und seine Frau Judy Bailey im November 2018 geschafft, 250 Musikerinnen und Musiker, Sängerinnen und Sänger im Alter von sieben bis 84 Jahren aus 14 Nationen gleichzeitig auf eine Bühne zu bekommen. Zu diesem Zweck hatte die Landmaschinen Firma Lemken seinerzeit ihr AgroForum zur Verfügung gestellt, denn jede der beiden Vorstellungen war mit etwa 450 Zuschauern, denen ein absolut emotionales „Gänsehaut Konzert“ geboten wurde, ausgebucht.
Da sang das Mädchen aus Indien neben dem Sänger aus Albanien, der Syrer, welcher nach wenigen Jahren in Deutschland unsere Sprache fast perfekt beherrschte, neben dem Alpener Bürgermeister Thomas Ahls und das junge syrische Mädchen neben dem ältesten Teilnehmer aus Bönninghardt.
Die Songs zu dem Konzert stammten aus der Feder von Judy Bailey, die mit ihrer internationalen Band das Event begleitete.

Lieder auf CD

Das ganze Konzert wurde damals auf CD aufgezeichnet und der Radiosender WDR 5 präsentierte es in seinem Radioprogramm. Kurz, es handelte sich um ein Konzert, welches zeigte, dass wir alle Menschen sind, egal welcher Hautfarbe und Nationalität.
Dies betonte auch Ina Scharrenbach in ihrer Ansprache. „Es wäre doch schön“, äußerte sie ihre Vorstellung des Idealzustandes, „behandelten wir uns gegenseitig nicht als Mann oder Frau, als Schwarze oder Weiße, als Deutsche und Angehörige anderer Nationen, sondern ganz einfach als Menschen“.
Auch der Begriff Heimat sei für viele selbstverständlich, aber die Situation zeige alles andere als Selbstverständlichkeit, was besonders derjenige zu schätzen wisse, der seine Heimat verloren habe.
Auf den Einwand des Weseler Landrates Dr. Ansgar Müller, sie werde sich ärgern, dass Alpen nur den zweiten Platz belegt habe, wo doch der erste durchaus verdient gewesen sei, erwiderte die Ministerin, bei diesen ehrenamtlichen Projekten gebe es eigentlich keine ersten, zweiten und dritten Plätze, denn jedes ehrenamtliche Engagement in diese Richtung habe den Preis verdient.
Auch Thomas Ahls drückte seinen Stolz auf seine Stadt aus. „Die Alpener haben ein Gen im Blut, dass sie nicht fragen lässt, was die Gemeinde für sie, sondern was sie für die Gemeinde tun können“ und ergänzte, „Man wird von den ehrenamtlichen Strukturen getragen, so dass es als Bürgermeister immer wieder Spaß macht, morgens ins Büro zu gehen“.

Mit 8000 Euro dotiert

Den Preis nahmen demonstrativ Judy zusammen mit dem jüngsten Teilnehmer Valentin (heute 9 Jahre alt) und dem 27jährigen Malloev Qurbonali Anass aus Tadschikistan, der seit 2014 in Deutschland lebt und sich nach seiner Unterbringung in Alpen fragte, „Wo bist du hier gelandet?“, weil er unbedingt in eine Großstadt wollte, entgegen. „Heute fühle ich mich hier sehr wohl und möchte nicht mehr weg“, sagte er sichtlich gerührt. Der Vierte im Bunde war Johannes Schmitz (heute 86) aus Bönninghardt, der es immer wieder tun würde.
Dotiert ist der zweite Platz mit 8000 Euro, ein gutes Polster, um weiterzumachen.
Dass weitergemacht wird, darüber ließen Bailey und Depuhl keine Zweifel aufkommen, waren doch mittlerweile viele Freundschaften aus diesem Projekt entstanden.
„Wer hätte das gedacht, was einmal alles daraus entsteht“, resümierte Depuhl deshalb auch des öfteren während seiner Einleitung der Feier, in der ebenfalls Songs aus dem Projekt zum Besten gegeben wurden.

Randolf Vastmans

Autor:

Randolf Vastmans aus Xanten

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