Mit René Schneider im Rahmen seiner Sommertour durch die Leucht
Sinn des Waldes - Nutzen, Schutz und Erholung
Förster Christopher Koch führt durch sein Revier
Unter dem Motto „Gut Holz- So viel Leben steckt in unserem Wald“ besuchte der Landtagsabgeordnete René Schneider am Montag im Rahmen seiner Sommertour Revierförster Christopher Koch in seinem Revier, der Leucht. Koch ist seit Dezember 2017 für das Waldgebiet und somit für etwa 2000 ha Baumbestand zuständig. Auf einer Runde durch sein Revier beantwortete der 32jährige Förster die Fragen des Landtagsabgeordneten. Ein Forstbetrieb ist nicht nur für die Hege und Pflege der Natur zuständig, sondern stellt mittlerweile in erheblichem Maße ein Wirtschaftsunternehmen dar. Wald wird geerntet und wieder produziert. Im Schnitt vermarktet das „Unternehmen“ Forstwirtschaft in der Leucht etwa 6000 Festmeter (fm), als Folge des Sturmtiefs Friederike im Januar dieses Jahres und der Trockenheit der letzten Monate stehen momentan allerdings etwa 25000 fm, die am Rande der Wege gelagert werden, zum Verkauf. Bereits nach Kyrill im Jahre 2007 konnte man die Folgen extrem merken. Eine Reaktion des Forstamtes für die Leucht war das Anlegen eines etwa zwölf Hektar großen Klimawaldes, der mit besonders witterungsbeständigen Baumsorten bepflanzt wurde, die einerseits eine weitere Vernichtung verhindern, zum anderen Aufschluss über die wirkliche Widerstandsfähigkeit einiger Sorten Aufschluss geben sollten.
Alle zehn Jahre wird in den Wäldern eine Bestandsaufnahme durchgeführt, welche die Entnahme des Holzes für den kommenden Zeitraum festlegt und eine zu starke Inanspruchnahme des Waldes als Holzlieferant vermeidet.
Eine weitere Folge der anhaltenden Wärme sowie der Schädigung der Bäume ist das vermehrte Auftreten des Borkenkäfers, der durch das Ablegen seiner Larven in dem vorgeschädigten Holz dieses allmählich zerstört. Besonders betroffen sind hier die Fichten, deren Anteil am Bestand in der Leucht fünf bis zehn Prozent beträgt.
Dominant im betreffenden Waldgebiet ist der Adlerfarn. „Es ist hier durch den hohen Farn und die Brombeeren oft beschwerlicher“, so Koch, „im flachen Land durch den Wald zu streifen, als im bergigen Gelände meines ehemaligen Reviers zwischen Paderborn und dem Kreis Höxter“.
Auf die Frage Schneiders nach dem Sinn des Waldes für die umliegenden Gemeinden erklärt Koch, „Der Wald hat einen Nutz-, Schutz- und Erholungseffekt. Nutzen für die Holzwirtschaft, Schutz, indem er CO2 aus der Luft filtert und Sauerstoff produziert und Erholung eben dadurch, dass er die Menschen zu Wanderungen in der Natur einlädt, die auch rege Gebrauch davon machen“. In diesem Zusammenhang bittet er nochmal um gegenseitige Rücksichtnahme von Reitern, Radfahrern und Spaziergängern mit oder ohne Hund. So sollte man die Beschilderungen beachten, Hunde nur frei laufen lassen, wenn sie absolut gehorsam sind, außer in den Teilen, die als Naturschutzgebiet ausgewiesen sind, denn hier herrscht absolute Leinenpflicht, abgesperrte Teile nicht zu betreten, denn auch, wenn diese teilweise aussehen wie Wege, so handelt es sich meist um Rückegassen, die der Forstwirtschaft dienen, für Spaziergänger jedoch gesperrt sind. „Auch das Reiten“, betont er, „ist im Kreis Wesel immer noch ausschließlich auf den ausgewiesenen Wegen erlaubt“.
„Wenn sich alle daran halten und auch daran denken, dass es sich beim Wald nicht um eine Müllkippe handelt, werden wir alle noch lange von seinen Funktionen profitieren können“.
Randolf Vastmans
Autor:Randolf Vastmans aus Xanten |
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