KulTourStadt Gotha – statt Kultur ?

Wer meint, dass der Gothaer „Wichtelmarkt“ wie geplant 11 Uhr geöffnet hat, muss in Gotha die Uhr umstellen, weil einige Stände noch nach 11 Uhr eine geschlossene Gesellschaft demonstrieren. Das werden die Mitarbeiter der „KulTourStadt Gotha“ nicht sehen, weil sie da auf Arbeit sind („Lucas Cranach Haus“ am oberen Hauptmarkt).

Kann sein, dass die Mitarbeiter bereits Arbeitsschluss haben und daheim sind, wenn es in Gotha dunkel wird. So können sie sicher noch nicht gesehen haben, dass die Jüdenstraße und Marktstraße und Erfurter Straße dieses Jahr ganz ohne Weihnachtslicht über die Straße und an den Hauswänden sind. Wenn man damit nicht ablenken möchte vom Weihnachtsglanz der Geschäfte, finde ich das dennoch deplatziert.

Wer wird annehmen, dass die kleinen lichterlosen Weihnachtsbäume des Oberen Hauptmarktes an die Abfallbehälter gebunden sind, die man so auch nicht gleich sehen kann? Toll, wenn zwischen die Nadelzweige der Abfall in die verschämt dazwischen herausschauende Öffnung des Behälters gezielt abgelegt werden muss.

Womit wird in dieser Weihnachtszeit die „KulTourStadt Gotha“ ihrem Namen und der Verantwortung über den „Wichtelmarkt“gerecht?
Wo ist der kulturvolle Punkt, mit dem Touristen in unsere Stadt nach Gotha gelockt werden – abgesehen von den Gothaern selbst, die auf der Suche nach einem anziehenden Weihnachtsmarkt bereits anderweitig unterwegs sind?
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Der Presse habe ich geschrieben (die TLZ hat es heute weitestgehend mit anderer Überschrift veröffentlicht):

Nach Gotha einladen – trotz des „Wichtelmarktes 2013“ !

Was tönte nicht in Vorfreude und wurde erfreulich spannend gemacht! Und nun ist der neue „Wichtelmarkt“ eine reine Luftnummer – schon weil derartige Abstände zwischen den Ständen sind, dass man auf dem Oberen Hauptmarkt von zwei bis drei getrennten weihnachtsmarktähnlichen „Budengruppen“ sprechen kann.
Man geht nicht über einen „Wichtelmarkt“ sondern nur vorbei an „Buden“.

Auf dem Buttermarkt findet kein ehrenamtliches Kochen für gute Zwecke statt, so dass neben dem Wegfall dieser liebgewonnenen Tradition auch keine Spende für unser städtisches Aushängeschild „Fanfaren- & Showorchester“ zusammen kommen kann, um sich an der notwendigen Kleidung für das Jahr des 40-jährigen Bestehens 2014 beitragen zu können.

Allein der Neumarkt kommt den Vorstellungen nahe.
Autoskooter und Karussells sind nicht mehr weit weg („Alter Schlachthof“), die weihnachtlichen „Buden“ wirken mehr als die des Hauptmarktes – auch weil hier die zwischengestellten Weihnachtsbäumchen im Lichterglanz erstrahlen.

Wer dieses Konzept so lieblos entwarf oder ein besseres durch Hineinreden nicht zuließ, sollte sich dagegen schämen, denn es ist ja nicht so, dass man keine Beispiele hätte, wenn man sich alleine den Orangerie-Weihnachtsmarkt der letzten Jahre vor Augen hält – auf den man sich auch dieses Jahr wieder freuen kann (3.Advent).

Allen Ausstellern muss doppeltes Lob gezollt werden, sich bei einem derart blamablen „Wichtelmarkt“ für diesen zu engagieren, das Beste draus zu machen!

( Es liegt mir eher nahe, etwas Schönes von/über Gotha zu berichten.
Doch Schönreden mag ich auch nicht.
Deshalb diese Zeilen. )

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Weitere Beiträge von mir finden Sie in Übersicht: HIER!

Autor:

Uwe Zerbst (Gotha/Thüringen) aus Bochum

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