„Gott ist überall !“ (aus meinem Büchlein)

Heute gibt es so viele tägliche und bedeutende Probleme und Aufgaben, die zu lösen sind. Leider geht dabei viel im Streit am Thema vorbei und mündet nicht selten in gegenseitige Beschuldigungen oder überhöhtes Eigenlob.

Und die Kinder? Ihr Leben besteht aus zahllosen ihnen wichtigen Kleinigkeiten und Momenten, die allzu oft von den Erwachsenen gar nicht oder nicht genügend beachtet werden.

So habe ich einige davon aufgeschrieben.
Lange sträubte ich mich etwas, erlebte Geschichten / Episoden aus Kindheit und Jugend zu einem Büchlein zusammenzustellen: „Mit Kinderaugen lächelnd betrachtet“.
Wenn Sie nicht mögen, können Sie hier zu lesen aufhören.

Sie können freilich auch weiterlesen:
„Gott ist überall ?!

Zu Uwes Spielgefährten gehörten auch die Kinder einer evangelischen Pfarrersfamilie im Nachbarhaus. Sie luden sich immer gegenseitig zu Geburtstagen ein und machten auch sonst viel gemeinsam.

So kam es, dass Dieter auf einem ‚Früchte-Raubzug’ in die Schrebergärten wieder einmal das Thema ‚Gott’ aufgriff. Der sei überall und würde alles sehen und schließlich danach belobigen oder auch strafen – wie er es für angemessen hielte.

Das konnte sich Uwe bei der Größe der Erde und den vielen Menschen nicht vorstellen. Schon bei der Menge der Ereignisse musste ihm ja schlecht werden, immer hin und her zu rasen. Nein, das stimmte sicher nicht!

Doch, beharrte Dieter darauf und erhielt Unterstützung durch seinen Bruder Thomas. Die Diskussion wurde zusehends heftiger. Keine Argumente wurden gegenseitig anerkannt. Selbst Wolfgang vom eigenen Haus, der ja wie Uwe auch nicht christlich vorgebildet oder vorbelastet war, sprang für den allgegenwärtigen Gott ein.
So ging es in ein Argumenteschreien über. Als Uwe nichts mehr zu sagen wusste, waren die Drei der Gegenseite auch wortlos.

Da geschah es: Wolfgang holte zum letzten Schlag aus, indem er Uwe anspuckte und hinterher schickte, dass Gott doch(!) überall sei.

Nun wartete Uwe, zählte innerlich relativ langsam bis 10 und hoffte selbst, dass Gott da sei und Wolfgang eine Strafe für dessen Spucken geben würde. Da Gott aber offensichtlich anderweitig beschäftigt gewesen sein musste, holte er aus und strafte Wolfgang ‚schlagartig’. Danach war ihm wohler und er triumphierte: „Na, wo ist jetzt euer Gott?! Da musste ich schon selbst tätig werden!“

Entwaffnend meinte Thomas gelassen: „Das hat dir Gott eingegeben, Wolfgang in seinem Namen zu strafen.“

Allerdings musste Uwe den Gott wohl etwas falsch verstanden und zu stark zugeschlagen und gestraft haben, weil ihn Vati am Abend zu einem ‚Gespräch einlud’.“

Autor:

Uwe Zerbst (Gotha/Thüringen) aus Bochum

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