Ein besonders „großes Osterei“ – und drei „kleine Ostereihäus’chen“
Etwa 10 Jahre waren Heide und ich Ostern immer weggefahren und hatten viele schöne Ostererlebnisse. Dann gab es ein größeres Familien-Ostern auf dem „Großen Hörselberg“. Seitdem sind wir „sesshaft“.
Dieses Jahr waren die Kölner Enkelinnen wieder bei uns.
Das „größte Osterei“ für Lyra war eine alte mechanische Schreibmaschine.
Nachdem ein neues Farbband angebracht und das Schreibwerk geölt waren, wurde fleißig geschrieben.
Weil Lyra mit ihren 10 Jahren bereits wunderbare Geschichten aber auch Gedichte schreibt, war es DER Volltreffer schlechthin!
Entsprach es zu Beginn eher einem Kampf mit den hochspringenden Typen, dass nicht mehrere zugleich oder in falscher Reihenfolge das Papier erreichten, so war schnell ein melodisch flüssiger Klang zu hören, der gute Ergebnisse erwarte ließ.
Wen wundert es da, dass Lyra auch folgendes Gedicht aus den Fingern floss:
Die Schreibmaschine, liebe Leute,
gibt es bei mir auch noch heute.
Schreiben tue ich dies Gedicht
Mit dem Computer heute nicht.
Würde ich mich jetzt verschreiben,
würde der Buchstabe bleiben.
Löschen, das geht nämlich nicht
bei dem Schreibmaschinengedicht.
Ansonsten ist sie wunderbar.
Druckfarbe ist auch noch da.
Das Schreiben macht mich halt so an,
weil ich Gedichte schreiben kann.
(Lyra L. – 19.04.2014)
Bevor wir die Enkelinnen gestern zu den anderen Großeltern brachten, bekam ich von Lyra dieses Gedicht eingerahmt geschenkt. Das war wiederum für mich ein besonderes Osterei!
Dass ich den beiden Mädels das Basteln eines „Ostereihauses“ zeigen konnte und nun alle drei Häus’chen im Haus auf den Briefkästen neben den Blumen stehen, damit sich alle daran erfreuen können, rundete das österliche Gestalten ab.
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Mancher wird sich fragen, was eine mechanische Schreibmaschine heute noch soll. Sie ist doch überlebt.
Aber sie ist auch ein Stück Geschichte, welches man nicht vergessen sollte. Auch kann man an ihr lernen, was bestimmte Tasten beim Computer bedeuten:
Im Buchstabenfeld des Computers gibt es eine Taste, die mit einem Pfeil nach links gekennzeichnet ist, dessen Anfang aber zuerst nach unten geht. Sie symbolisiert „Wagenrücklauf mit Zeilenschaltung“ kurz „WRZL“ und wird heute mit „ENTER“ bezeichnet.
Während an der mechanischen Schreibmaschine ein Hebel geschwungen werden muss, um die Walze mit dem Papier um eine Zeile hoch zu schieben und an den linken Rand zu bringen – also an den Anfang der nächsten Zeile -, erfolgt dies am Computer mit einem Klick auf diese Enter-Taste.
Das weiß heute kaum noch jemand von den Jüngeren. Umso interessanter, allein diesen Vorgang an einer mechanischen Schreibmaschine erleben zu können.
Da werden das Schreiben zum Erlebnis und ein derartiges Geschenk zu einem besonders großen Osterei!
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Ostern ist auch hier: Daheim !
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Autor:Uwe Zerbst (Gotha/Thüringen) aus Bochum |
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